Durobrivä
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Stadt, s. Rochester.
Durobrivä
4 Wörter, 33 Zeichen
Durobrivä,
Stadt, s. Rochester.
(spr. róttschester), 1) Stadt in der engl. Grafschaft Kent, am schiffbaren Medway, über den eine lange steinerne Brücke [* 3] von elf Bogen [* 4] und eine eiserne führen, uralter Bischofsitz, hat eine um 600 von Ethelred gegründete, vom 11.-13. Jahrh. neuerbaute, 1873-74 renovierte Kathedrale, mehrere andre Kirchen von altertümlicher Bauart, ein altes Rathaus, eine Kornbörse, lateinische Schule und ein kleines Theater. [* 5] Auf einer Anhöhe beim Flusse steht das von öffentlichen Anlagen umgebene Schloß, von Bischof Gundulf, einem Gefährten Wilhelms des Eroberers, auf römischer Grundlage erbaut.
Sein mächtiger Turm [* 6] hat 21 m im Quadrat und ist 32 m hoch, ähnlich dem Tower in London [* 7] und noch wohl erhalten. Rochester, dessen Bevölkerung [* 8] 1881: 21,307 Seelen betrug, bildet mit der Vorstadt Strood, am linken Ufer des Medway, und Chatham (46,788 Einw.) eine einzige Stadt, die ringsum von Festungswerken umgeben ist. Zum Hafen gehörten 1887: 1037 Schiffe [* 9] von 55,499 Ton. Gehalt und 37 Fischerboote. Der Wert der Einfuhr betrug 314,200, der der Ausfuhr 34,926 Pfd. Sterl. Auch der Küstenhandel ist bedeutend. ist Sitz eines deutschen Konsuls. Der britische Name Rochesters ist Doubris, von den Römern in Durobrivä umgewandelt. Von den Sachsen [* 10] wurde die Stadt Hrof's Ceaster genannt, nach einem ihrer Heerführer. - 2) Stadt im nordamerikan. Staat New York, auf beiden Seiten des Geneseeflusses, der hier drei Fälle von je 20, 7,5 und 25,6 m Höhe bildet und sich 12 km unterhalb (bei Charlotte) in den Ontariosee ergießt.
Der Fluß ist mehrfach überbrückt, und der Eriekanal wird auf 258 m langem Aquädukt über denselben geleitet. hat breite Straßen, zahlreiche Schatten [* 11] spendende Bäume und stattliche öffentliche Gebäude, unter denen die kath. Patrickskirche in gotischem Stil hervorragt. hat (1880) 89,366 Einw. Es hat zahlreiche Kornmühlen (Flour city), Maschinenbauwerkstätten und andre Fabriken und betreibt einen lebhaften Handel. Zahlreich sind seine Bildungsanstalten, unter denen die 1850 gegründete Universität der Baptisten, ein theologische Seminar (mit Neanders Bibliothek) und das Athenäum mit großer Bibliothek hervorzuheben sind. Unter seinen mildthätigen Anstalten sind ein Irrenhaus, eine Taubstummenanstalt, ein Asyl für verwahrloste Kinder zu erwähnen. In der Umgegend wird viel Handelsgärtnerei betrieben. Rochester wurde 1812 gegründet und 1834 mit 10,000 Einw. zur City erhoben. - 3) Stadt im nordamerikan. Staat Minnesota, Grafschaft Olmsted, hat ein Irrenhaus und (1880) 5103 Einw. -
4) Fabrikort im nordamerikan. Staat New Hampshire, am Piscataqua, oberhalb Dover, [* 12] mit (1880) 5784 Einw.
(spr. róttschester), John Wilmot, Graf von, engl. Dichter, geb. zu Ditchley in Oxfordshire, studierte zu Oxford, [* 13] machte, nachdem er Magister artium geworden, Reisen durch Italien [* 14] u. Frankreich u. wurde nach seiner Rückkehr ein Günstling Karls II. Geistreich und witzig, zeichnete er sich, von seiner tapfern Teilnahme an den Feldzügen von 1665 und 1666 abgesehen, nur dadurch aus, daß er einer der frechsten Wüstlinge am damaligen sittenlosen englischen Hof [* 15] war.
Körperlich erschöpft, starb er bereits Rochester war ein talentvoller Liederdichter und ein kühner, aber frecher Satiriker, so daß er als letzterer den Leser oft anwidert. Seine Poesien erschienen zuerst London (angeblich Antwerpen) [* 16] 1680 und wurden später wiederholt aufgelegt. In einem merkwürdigen Gegensatz zu seinem Leben und seinen Dichtungen stehen seine Familienbriefe, in denen er als zärtlicher Gatte und Vater erscheint. Sein Leben beschrieb Burnet (Lond. 1681, neue Ausg. 1876).