Durchlaß
(Dohle), schmaler, zur Durchführung kleiner Wasserläufe oder periodisch sich ansammelnder Wassermassen durch Dämme von Straßen oder Eisenbahnen dienender Kanal. [* 2] Durchlässe dieser Art sind entweder gemauerte und in diesem Fall sogen. offene, d. h. nicht abgedeckte, Plattendurchlässe (Deckeldohlen), d. h. mittels Steinplatten abgedeckte, und gewölbte, d. h. durch Gewölbe [* 3] geschlossene Durchlässe, oder Röhrendurchlässe, d. h. massive oder zusammengesetzte Röhren [* 4] von gebranntem Thon, Gußeisen, Steingut oder Holz. [* 5]
Die offenen Durchlässe bestehen bei ganz geringen Wassermengen oft nur in kleinen, mit Steinen lose ausgestellten Gräben (Rieseldohlen); unter den geschlossenen Durchlassen sind die gemauerten die dauerhaftesten, da die aus künstlichen Steinen hergestellten der Verwitterung, die gußeisernen der Oxydation und die hölzernen, wenn sie nicht stets unter Wasser liegen, der Fäulnis ausgesetzt sind. Die Plattendurchlässe erhalten eine Durchflußöffnung von 30-100 cm Weite, bei größern Wassermengen deren zwei und mehr (Zwillings-, Drillingsdurchlässe).
Bei Lichtweiten von 1 m und darüber werden die Durchlässe mittels Hau-, Bruch- oder Backsteinen überwölbt. An den Einläufen der Seitengräben werden die Durchlässe mit Einlaufschächten, sogen. Fallkesseln, und diese zur Vermeidung von Verstopfungen mit unter die Sohle der Durchlässe reichenden Schlammfängen versehen. Röhrendurchlässe finden nur bei geringen Wassermengen und bei beschränkter Bauzeit Anwendung, bestehen im einfachsten Fall aus einer oder mehreren Drainröhren von 10-35 cm Durchmesser und 30-35 cm Länge, welche durch 9-12 cm lange Muffen verbunden werden, aus halbrunden Kanalziegeln oder Portlandzementröhren von 30-50 cm lichter Weite, 4 cm Wandstärke und 40-50 cm Länge, welche mit abwechselnden Stoßfugen so in Mörtel gelegt werden, daß sie innen eine cylindrische Röhre bilden.
Gußeiserne Röhren erhalten Durchmesser von 20-70 cm, Wandstärken von 2-3 cm und Längen von 1-4 m, werden durch Muffen verbunden und mittels Eisenkittes gedichtet. Sämtliche, besonders die Röhrendurchlässe, erfordern, besonders unter höhern Dämmen und bei unzuverlässigem Baugrund, eine sorgfältige Fundation und bei Anwendung von Gewölben eine wasserdichte Abdeckung mittels 2-3 cm starker Zementdecke, welcher man bisweilen noch eine in hydraulischem Mörtel verlegte ¶
mehr
doppelte Ziegelplattschicht und eine ca. 1 cm starke Asphaltschicht hinzufügt.