waldbauliche Maßregel der Bestandspflege (s. d.), der Weghieb des für die Bestandsausbildung hinderlichen
oder entbehrlichen, durch Bestandsreinigung ausgeschiedenen Nebenbestandes. Die Bestandsreinigung besteht darin, daß beim
Heranwachsen eines jungen Holzbestandes infolge der Wurzel- und Kronen erweiterung der Stämme, vermöge
deren nicht mehr alle Stämme Raum haben, sich eine Sonderung derselben in zwei Klassen vollzieht, von denen die eine Klasse
(der Hauptbestand) vorwüchsig ist, die Stämme der andern Klasse dagegen (der Nebenbestand) im Wuchs zurückbleiben, überwachsen
werden und schließlich durch Mangel an Licht absterben. Im Nebenbestand kann man gewöhnlich zurückbleibende
Stämme, welche noch in die Krone der Hauptstämme hineinreichen und zum Bestandsschluß beitragen, unterdrückte Stämme, welche
bereits von den Hauptstämmen überwachsen sind,
mehr
und absterbende oder abgestorbene Stämme unterscheiden. Je nachdem die Durchforstung nur die absterbenden und abgestorbenen, oder außer
diesen auch die unterdrückten, oder außer absterbenden und unterdrückten Stämmen auch die zurückbleibenden Stämme entnimmt,
nennt man die Durchforstung eine geringe, mäßige oder starke. Eichen, Lärchen werden stark, Buchen, Fichten wenigstens in der Jugend
mäßig durchforstet. Hauptregeln der Durchforstung sind frühzeitiger Beginn, häufige Wiederholung und planmäßige
Durchführung.
eine in der Forstwirtschaft sehr wichtige Maßregel der Bestandserziehung. Wenn man nicht besonders
eng pflanzt, die Pflänzchen z.B. 1,3 m voneinander entfernt einsetzt, so stehen auf einem Hektar reichlich 5900 Pflanzen;
in einer gut gelungenen Saat oder natürlichen Verjüngung finden sich viele hunderttausend Pflänzchen
auf derselben Fläche. Im alten, 80-100jährigen Bestände zählt man oft nur 5-600, wenn es hoch kommt 1000 Bäume. Die im
Laufe der Zeit ausscheidenden, beherrschten oder unterdrückten Bäume nutzt allmählich der Forstwirt, bevor sie absterben,
er durchforstet. In dieser Beziehung ist die Durchforstung eine Maßregel der Ernte, sie wirkt aber gleichzeitig
als Pflege, weil sie den stehenbleibenden Bäumen Raum schafft, rascher ein größeres Wurzel- und Blattvermögen und dadurch
größern Zuwachs zu entwickeln, als dies der natürliche Ausscheidungsprozeß bewirkt. Als forstliche Regel gilt es, früh,
oft und mäßig zu durchforsten. Nach Holzart und Standort ist das Maß der Durchforstung ein sehr verschiedenes.
Lichtholzarten (z. B. Eiche, Kiefer, Lärche) erfordern stärkere Durchforstung als Schatten vertragende (z. B. Buche, Tanne, Fichte). Ärmerer
Standort verträgt nicht so starke und so häufig wiederkehrende Durchforstung wie frische,