Titel
Durango.
1)
Staat in Mexiko,
[* 2] der südwestlichste
Teil der ehemaligen Intendantschaft Durango
oder
Neu-Biscaya (in der auch das jetzige
Chihuahua
und ein
Teil von
Coahuila enthalten war), umfaßt den nördl.
Teil des Hochlandes von Mexiko und bildet
den
Abfall der westl. Randkette, der
Sierra Madre, gegen das
Innere. Der
Boden senkt sich gegen O. und
NO. von 2200 m bis 1050 m
Höhe zum
Bolson de Mapimi. Durango
umschließt wohlbewässerte zu Viehzucht
[* 3] und
Ackerbau geeignete Hochflächen
und
Thäler; als größerer
Fluß ist der Rio
[* 4] de Nazas zu nennen. (S. Karte: Mexiko.)
Das Klima ist gesund, die Luft, außer
der Regenzeit, trocken, der Winter kalt und nicht frei von
Eis
[* 5] und Schnee.
[* 6] Durango
hat 95275 qkm und (1893) 265931 E. Die weiße
Einwohnerschaft besteht größtenteils in den Nachkommen von Einwanderern aus den gewerbthätigsten
Provinzen
Spaniens
(Biscaya, Navarra und
Catalonien), die sich den einfachen und arbeitsamen
Sinn ihrer
Vorfahren sowie auch ihr
Blut von
der Mischung mit indianischem sehr rein erhalten haben.
Die die große Mehrheit bildenden Indianer leben teils in von frühern Missionaren gestifteten Ortschaften, teils schwärmen sie jagend und raubend im Lande umher. Die Hauptproduktion des Landes besteht in Erzeugnissen der Landwirtschaft. Pferde, [* 7] Rindvieh, Maulesel und Schafe [* 8] werden nach den südlichern Landesteilen ausgeführt. Ausgedehnt sind die Pflanzungen von Maguey (Agaven), aus denen Branntwein (Mezical) destilliert wird, sowie Baumwolle, [* 9] während Mais, Weizen, Bohnen und Chilipfeffer, gleich andern Garten- und Baumfrüchten, nur zum eigenen Bedarf gebaut werden.
Gold
[* 10] findet sich reichlich in Sta. Maria del Oro. Neuerdings gewinnt der
Bergbau
[* 11] auf Zinn Bedeutung.
Der Handel ist nicht unbedeutend,
weil die große
Straße von Mexiko nach dem Norden
[* 12] durch Durango
führt; die Eisenbahn nach
Chihuahua durchschneidet
nur den äußersten
Osten des
Staates. Die
Spanier fanden hier drei ganz verschiedene
Sprachen redende
Völker vor: die Tepehua,
die Acakha und die Chuhimeken, jedes in zahlreiche
Stämme zerfallend. Diese
Sprachen leben noch jetzt im
Lande, stehen aber
hinter dem
Spanischen zurück. – 2) Hauptstadt des
Staates Durango
, auch Guadiana oder, zu Ehren des ersten
Präsidenten der mexik.
Konföderation
(Don Guadeloupe Victoria),
[* 13] Ciudad de Victoria genannt, 2042 m hoch auf einer wasserarmen, wenig angebauten Hochfläche, 805 km
nordwestlich von Mexiko, ist Sitz der
Behörden des
Staaten und eines
Bischofs, hat (1890)
24800 E., eine
Kathedrale, mehrere
Kirchen und Kapellen, ein ehemaliges Jesuitenkollegium, eine Münze, zwei
Banken, ein Hospital sowie eine
bedeutende Tabaksfabrik. – Durango
wurde 1559 von Alonzo de Pacheco unter dem Vicekönig Velasco als Militärposten
gegründet, blieb aber lange ein unbedeutender
Ort, der sein Aufblühen der Entdeckung der reichen
Minen von Guarisamey verdankt.