Bundesstaat von
Mexiko,
[* 2] der südwestliche Teil der ehemaligen Intendantschaft Durango
(NuevaViscaya), welche auch
den jetzigen
StaatChihuahua und einen Teil von Cohahuila umfaßte,
grenzt östlich an Cohahuila, südöstlich
an
Zacatecas, südwestlich an
Jalisco, westlich an
Sinaloa und nördlich an
Chihuahua und hat 95,275 qkm (1730,3 QM.) Flächengehalt.
Das Land gehört dem nördlichen Teil der
Hochebene von
Anahuac an, die bei der Stadt Durango noch 2042 m hoch ist und westlich
steil in das Tiefland von
Sinaloa abfällt.
Indianer wohnen in manchen Dörfern beisammen; andre schwärmen, von der
Jagd lebend, umher, und aus den benachbarten
Ländern
machen sie feindliche
Einbrüche sogar bis in diese Gegend. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die
Viehzucht;
Pferde,
[* 11]
Maultiere,
Rindvieh und besonders
Schafe
[* 12] werden in
Menge nach den südlichern
Staaten ausgeführt. Bodenfrüchte
(Mais,
Weizen,
Hülsenfrüchte, welche gut gedeihen) baut man nur zum eignen
Bedarf; bedeutend dagegen sind die Maguaypflanzungen
behufs der
Destillation
[* 13] von
Branntwein
(Vino mescal) und die Baumwollpflanzungen am
RioNazas. Ungemein reich
ist der
Staat an
Metallen, deren Ausbeutung in neuerer Zeit von amerikanischen
Gesellschaften in die
Hand
[* 14] genommen worden. Man
gewinnt namentlich
Silber und
Eisen,
[* 15] daneben aber auch
Zinn,
Gold
[* 16] und
Blei.
[* 17] Auch
Petroleum kommt vor. Die
Industrie ist ziemlich
entwickelt, und seit dem
Bau derEisenbahn, welche den
Staat von N. nach S. durchschneidet, hat dieselbe
sichtlich zugenommen. - Die Hauptstadt Durango, 2042 m ü. M., wurde bereits 1559 gegründet,
blühte aber erst nach
Entdeckung der reichen Silbergruben von
Guarizamey auf, deren
Besitzer sie die meisten ihrer ältern
öffentlichen Gebäude verdankt.
1) Bezirksstadt in der span.
ProvinzViscaya, im fruchtbaren
Thal
[* 21] des
FlussesDurango, durch
Eisenbahn mit
Bilbao
[* 22] verbunden,
am
Fuße schroffer Felsenberge freundlich gelegen und von
Mauern umgeben, hat (1878) 4276 Einw., die gute Degenklingen
¶
mehr
verfertigen. -
2) Stadt im SW. des nordamerikan. StaatsColorado, am Fuß der SanJuan-Gebirge, ist Handelszentrum eines ergiebigen Bergbaureviers
und hatte 1884: 5000 Einw. 50 km davon prähistorische Felsenwohnungen der Puebloindianer. Durango ist
Sitz eines deutschen Konsuls.
1) Staat in Mexiko, der südwestlichste Teil der ehemaligen Intendantschaft Durango oder Neu-Biscaya (in der auch das jetzige Chihuahua
und ein Teil von Coahuila enthalten war), umfaßt den nördl. Teil des Hochlandes von Mexiko und bildet
den Abfall der westl. Randkette, der Sierra Madre, gegen das Innere. Der Boden senkt sich gegen O. und NO. von 2200 m bis 1050 m
Höhe zum Bolson de Mapimi. Durango umschließt wohlbewässerte zu Viehzucht und Ackerbau geeignete Hochflächen
und Thäler; als größerer Fluß ist der Rio de Nazas zu nennen. (S. Karte: Mexiko.) Das Klima ist gesund, die Luft, außer
der Regenzeit, trocken, der Winter kalt und nicht frei von Eis und Schnee. Durango hat 95275 qkm und (1893) 265931 E. Die weiße
Einwohnerschaft besteht größtenteils in den Nachkommen von Einwanderern aus den gewerbthätigsten ProvinzenSpaniens (Biscaya, Navarra und Catalonien), die sich den einfachen und arbeitsamen Sinn ihrer Vorfahren sowie auch ihr Blut von
der Mischung mit indianischem sehr rein erhalten haben.
Die die große Mehrheit bildenden Indianer leben teils in von frühern Missionaren gestifteten Ortschaften,
teils schwärmen sie jagend und raubend im Lande umher. Die Hauptproduktion des Landes besteht in Erzeugnissen der Landwirtschaft.
Pferde, Rindvieh, Maulesel und Schafe werden nach den südlichern Landesteilen ausgeführt. Ausgedehnt sind die Pflanzungen
von Maguey (Agaven), aus denen Branntwein (Mezical) destilliert wird, sowie Baumwolle,
[* 24] während Mais, Weizen, Bohnen und
Chilipfeffer, gleich andern Garten- und Baumfrüchten, nur zum eigenen Bedarf gebaut werden.
Gold findet sich reichlich in Sta. Maria del Oro. Neuerdings gewinnt der Bergbau
[* 25] auf Zinn Bedeutung. Der Handel ist nicht unbedeutend,
weil die große Straße von Mexiko nach dem Norden
[* 26] durch Durango führt; die Eisenbahn nach Chihuahua durchschneidet
nur den äußersten Osten des Staates. Die Spanier fanden hier drei ganz verschiedene Sprachen redende Völker vor: die Tepehua,
die Acakha und die Chuhimeken, jedes in zahlreiche Stämme zerfallend. Diese Sprachen leben noch jetzt im Lande, stehen aber
hinter dem Spanischen zurück. – 2) Hauptstadt des StaatesDurango, auch Guadiana oder, zu Ehren des ersten
Präsidenten der mexik.
Konföderation (Don Guadeloupe Victoria),
[* 27] Ciudad de Victoria genannt, 2042 m hoch auf einer wasserarmen, wenig angebauten Hochfläche, 805 km
nordwestlich von Mexiko, ist Sitz der Behörden des Staaten und eines Bischofs, hat (1890)
24800 E., eine Kathedrale, mehrere
Kirchen und Kapellen, ein ehemaliges Jesuitenkollegium, eine Münze, zwei Banken, ein Hospital sowie eine
bedeutende Tabaksfabrik. – Durango wurde 1559 von Alonzo de Pacheco unter dem Vicekönig Velasco als Militärposten
gegründet, blieb aber lange ein unbedeutender Ort, der sein Aufblühen der Entdeckung der reichen Minen von Guarisamey verdankt.