Duquesne
(spr. dükähn), Abraham, Marquis, franz. Seeheld, geb. 1610 zu Dieppe, zeichnete sich 1637-43 im Kriege gegen Spanien mehrfach aus, trat dann in schwedische Dienste, wo er zum Vizeadmiral befördert wurde, schlug 1643 die dänische Flotte bei Gotenburg und zwang nach einer Reihe von Niederlagen, die er der vereinigten dänischen und holländischen Flotte beibrachte, Dänemark 1645 zum Frieden von Brömsebro. Darauf nach Frankreich zurückgekehrt, brachte er aus eignen Mitteln ein Geschwader gegen die zur Unterstützung des rebellischen Bordeaux herbeieilenden Spanier und Engländer zusammen und zwang die Stadt zur Unterwerfung.
In den Feldzügen Ludwigs XIV. gegen Holland von 1672 und 1673 focht er mit Glück gegen Ruyter und Tromp im Kanal und in den niederländischen Gewässern, unterstützte die Insurgenten in Messina, kämpfte mit geringen Streitkräften ein Jahr lang gegen die vereinigte Macht Spaniens und Hollands und schlug die feindliche Flotte endlich 1676 in einer Schlacht bei Messina, in welcher Ruyter fiel, worauf Frankreich von Sizilien Besitz nahm. Von 1681 bis 1683 züchtigte Duquesne die Raubstaaten Tripolis und Algier und demütigte 1684 durch ein furchtbares Bombardement Genua. Ludwig XIV. erhob Duquesne zum Marquis, berief ihn in den Marinerat und verfügte, daß Duquesne bei Aufhebung des Edikts von Nantes von der Verbannung der Protestanten ausgenommen sein solle. Er starb in Paris. 1844 errichtete ihm seine Vaterstadt ein Standbild.
Vgl. Jal, »A. Duquesne et la marine de son temps« (Par. 1872, 2 Bde.).