Duprez
(spr. düpre), Gilbert Louis, Opernsänger (Tenor), geb. zu Paris, [* 2] ward auf dem dortigen Konservatorium und später im Musikinstitut Chorons ausgebildet, sang von 1828 bis 1837 mit Erfolg auf verschiedenen Bühnen Italiens [* 3] und wurde im letztgenannten Jahr nach einem glänzenden Debüt in Rossinis »Tell« zuerst neben Nourrit (s. d.), dann an dessen Stelle an der Großen Oper zu Paris als erster Tenor engagiert. In dieser Stellung blieb er bis in die 50er Jahre als Sänger wie als Schauspieler in der hohen Gunst des Publikums.
Dann nötigte ihn das
Schwinden seiner
Stimme, die
Bühne zu verlassen.
Schon von 1842 bis 1850 war er am
Konservatorium als Gesanglehrer
wirksam gewesen, nun aber warf er sich mit verdoppeltem
Eifer auf dieses
Fach und gründete eine eigne Gesangschule, welche
bald durch die von ihm ausgebildeten
Künstler (darunter die Sängerinnen
Miolan-Carvalho und
Marie Battu)
zu hohem
Ruf gelangte. Auch als
Komponist hat sich Duprez
, wenigstens in Künstlerkreisen, bekannt gemacht durch sieben
Opern, ein
Oratorium: »Le
[* 4] jugement dernier« (aufgeführt 1868),
eine Gesanglehre: »Art du chant« (Par. 1846),
und eine große Zahl kleinerer
Kompositionen. Neuerdings
ist er mit seinen
»Souvenirs d'un chanteur« (1880) auch als Schriftsteller aufgetreten.
- Seine Tochter Caroline Duprez
, geb. 1832 zu
Florenz,
[* 5] seit 1856 mit dem
Musiker van den Heuvel vermählt, trat 1850 zu
Paris als
dramatische Sängerin auf und fand besonders seit 1852 in der
Opéra comique großen Beifall.
Später ging sie zum
Théâtre lyrique, 1860 zur
Großen
Oper über. Sie starb in
Pau.
[* 6]