Dulong
(spr. dü-),
Pierre
Louis,
Physiker und Chemiker, geb. zu
Rouen,
[* 2]
Schüler der polytechnischen
Schule,
wurde
Professor der
Chemie an der Faculté des
sciences, an der
Normalschule und an der Veterinärschule zu
Alfort, dann 1820
Professor
der
Physik an der polytechnischen
Schule in
Paris
[* 3] und 1830 Studiendirektor derselben. Er starb in
Paris.
Dulongs wichtigste
Arbeiten betreffen das Grenzgebiet zwischen
Chemie und
Physik, speziell die Wärmelehre. In seinen
»Recherches
sur quelques points importants de la théorie de la chaleur« (1819) entwickelte er mit
Petit das nach beiden
benannte
Gesetz (s.
Spezifische Wärme,
[* 4] Bd. 15, S. 134). Mit demselben
Forscher arbeitete Dulong
über die Messung des linearen
Ausdehnungskoeffizienten, besonders des
Quecksilbers, über die
spezifische Wärme der
Metalle, die
Wärmeleitung
[* 5] der
Gase.
[* 6] Seine
»Recherces sur la mesure des températures et sur les lois de la communication
de la chaleur« (Par. 1818) wurden von der
Pariser
Akademie gekrönt.
Mit Arago wies er die Geltung des Mariotteschen Gesetzes bis zur 27fachen Verdichtung nach, und mit Berzelius arbeitete er über die Dichtigkeit einiger Gase. Er untersuchte auch das Brechungsvermögen und die Wärmekapazität der Gase, die Verbrennungs- und die tierische Wärme, die Spannkraft des Wasserdampfes bei hohen Temperaturen; chemische Arbeiten betreffen die Verbindungen des Phosphors und Stickstoffs mit Sauerstoff. 1812 entdeckte er den Chlorstickstoff (Dulongs explosives Öl).