Dulon,
Friedrich Ludwig, Flötenvirtuose, geb. 14. Aug. 1769 zu Oranienburg, hatte das Unglück, schon in den ersten Wochen seines Lebens unheilbar zu erblinden, was ihn jedoch nicht hinderte, sein musikalisches Talent auszubilden. Von seinem Vater unterrichtet, machte er so rapide Fortschritte, daß er bereits im 13. Jahr mit Erfolg öffentlich auftreten und später in allen Hauptstädten Deutschlands Enthusiasmus erregen konnte. Sein Gedächtnis war so ausgebildet, daß er ein ihm unbekanntes Flötenkonzert in der Zeit von wenigen Stunden auswendig lernte und auch auf dem Klavier Bachsche Fugen aus dem Gedächtnis korrekt spielte. Von 1796 an lebte er als kaiserlicher Kammermusikus in Petersburg, siedelte aber in seinen letzten Lebensjahren nach Würzburg über, wo er 7. Juli 1826 starb. An Kompositionen hat er verschiedene Duos, Kapricen, Konzerte etc. veröffentlicht. Seine Autobiographie gab Wieland heraus (Zür. 1808, 2 Bde.).