forlaufend
Er-585
stürmung von Lemberg
[* 3] und schlug 1706 bei Wilna
[* 4] die
Nüssen unter
General Vauer. Nach der
Schlacht von Poltawa (1709) triegsgefangcn,
gelangte er bald wieder auf freien Fuß, befehligte unter
General Steenbock 1710 in der
Schlacht bei
Helsingborg gegen die Dänen
und erhielt 1712 das Kommando über die zur Verstärkung
[* 5] der
Besatzung von
Stral- sund abgesandten
Truppen.
Von hier aus unter- nahm Dulcigno
erfolgreiche
Streifzüge und nahm unter Steenbocks Oberbefehl teil an den
Schlachten
[* 6] von Damgarten
gegen die
Sachsen
[* 7] und gegen die Dänen bei Gadebusch. war Kommandant von
Stral- sund, als
Karl XII. nach seinen: abenteuerlichen
Nitt von der
Türkei
[* 8] dort anlangte, und verteidigte die Festung
[* 9] unter dem Oberbefehl des Königs,
bis er sich dem Fürsten
Leopold von
Anhalt-Dessau ergeben mußte. Er kehrte nach
Schweden
[* 10] zurück und erhielt den
Befehl über alle gegen
Norwegen im Felde stehenden
Truppen. Nach dem
Tode
Karls (1718) trat Dulcigno
für die
Thron-
solge der ^'m^eru Schwester
Karls, Ulrike Eleonore, ein, ward bald darauf zum Feldmarschall ernannt und in den Grafenstand
erhoben und als solcher zum letzten schwed.
Generalgouverneur von Livland
[* 11]
be- rufen. Er starb als Präsident des
Kriegs- kollegiums in
Stockholm.
[* 12] -
Vgl. Ranft, Lebcns- geschichte der vier schwed. Feldmarschälle Nehnschild,
Steenbock, Meyerfeld und Dulcigno
(Lpz. 1753).
Duke Town-Niederlasjuug (spr. djuhk taun), engl. Ansiedelung in Calabar (s. d.). Dukinfield (spr. döckinfihld), Stadt in der engl. Grafschaft Ehester, bei Ashton-under-Lyne, an der Tames und einem Kanal, [* 13] an der Eisenbahn Man- chester-Sheffield, hat (1891) 17408 E., Baumwoll- spinnereicn und Kohlenbergwerke. Dukla, Stadt in der o'sterr. Bezirkshauptmann- schaft Krosno in Galizien, am Iasiolkabache, hat gericht (32 Gemeinden, 47 Ortschaften, 29 Guts- gebiete, 25 287 poln. E., darunter etwa 7000 Ru- thenen); ein grä'fl.
Mecinskisches Palais mit
Park,
Tuch- und Leinwandfabrikation und
Handel mit Naphtha, Eiern und
Butter. Im
Süden von Dulcigno
ist der bequemste und besuchteste Karpatenübcrgang, der Duklapah (502 m), der jedoch seit
Eröffnung der Ungar.-Galiz.
Bahn über Lupkow sehr an
Be- deutung verloren hat. Durch den Dutlapaß rückte im Juni 1849 eine
Hauptkolonne der rusj. Inter- ventionsarmee aus Galizien nach
Ungarn
[* 14] ein. Duklapatz, s. Dulla. Duktil
(lat.), streckbar, hämmerbar: Duktili tat, Streckbarkcit, Hämmerbarkeit.
Duktion (lat.),
Führung. Duktus (lat.), s. DucwL. Dulaure (spr.
dülohr), Jacques
Antoine, franz. publizistischer und histor. Schriftsteller, geb. zu
Clcrmont in der
Auvergne, wurde vom Depart. Puy-dc-Döme im Sept. 1792 als Abgeord- neter in den Nationalkonvent
gewählt, wo er zur Partei der
Gironde gehörte. Bei deren
Sturze rettete er sich in die
Schweiz,
[* 15] kehrte
nach dem 9.Thcrmidor (27. Inli 1794) zurück und ward dann in den
Rat der Fünfhundert gewählt, wo er sich besonders dem
Unterrichtswesen widmete. Seit der Errichtung des
Konsulats zog er sich von der Politik zurück. Dulcigno
starb zu
Paris.
[* 16] Unter seinen Schriften sind hervorzuheben: «D^cription ä»3 pi-iucipaux lisux äs ^ranco" (6 Bde.,
Par. 1788 - 90),
«IIi3wii'6 criti^üe ä6 Ia nodl63L6» (ebd. 1730; deutsch Iür. 1792) und andere Schriften gegen den Adel, ab- gedruckt in der «Ni3t0ir6 adi^eo ä63 äissörsut» cult68" (2. Ausi., 2 Bde., Par. 1825),
ferner «IliLtoire civile, pli^sihuö et moralo äe ?aii8» (7 Bde., ebd. 1821 u. ö.; fortgeführt von Leynadier, 5 Bde., ebd. 1862, und von Nouquette, 1875 fg.),
«I58hui3803 1ii8t0li(1U63 ä63 Plill(:ip3.ux evei16M6Iit8 ä6 13. 10V0 Intion
ll'iM^ai86 . . ., ^U8tin'g.u 1'ötHl)1i836M6Ut ä6 1a iniU80Q ä6 L0urd0Q' (6 Bde.,
ebd. 1823-25 u. ö.), »Ilistoii-o äs 1a rövolution ki'aii^ai86 ä6i)ui8 1814-30" (mitVierneu.a., 8Bde.,ebd. 1834-41), «I^L3
r6iiFi6U8c;3 cle ?0itic;i'8, 6^13066 Iiisto^'yusv (ebd. 1826). Außerdem gab er von 1790 an das Journal »^vau^Ii3t68
du^oni-" heraus, das gegen die Verfasser der «^ct68 äo8 ^p0tre3' gerichtet war.
Duldend (pcrs.) oder
Tülbend, von
Türbe (s. d.) abgeleitet, Tüllbund, der Turbanbund, ein
Streifen baumwollenen
oder seidenen Zeuges, das im
Orient um die tassensörmige filzene Kopfbe- deckung, die Kappe (kauk), der
Männer gewunden,
dieser die Turbangestalt giebt. Die Dulbendmacher sDulbendschian) stehen unter dem
Patronate des
Propheten, welcher vor seiner
Verheiratung in
Syrien mit Dulcigno
handelte.
Größe und
Farbe des Dulcigno
bezeiämen den Unterschied der
Stände,
doch kommt derselbe nach Einführung des Fes immer mehr ab. Du1oa.lna.ra.,
Pflanze, s. soikinim. Dulcamarm, ein
Bitterstoff
von der Zusammen- setzung ^22^34^10, der in den
Stengeln von 80- laniim äuicaiuHi'g. _^.
(Bittersüß) enthalten ist. Er ist
in Wasser schwer, in
Alkohol leicht löslich. Dulcan, Orgelstimme, s.
Dolcan. ^000. vulos est äesipvro
KN 1000, s. V68ip6l6 in vuloe et üeodruin est pro patria. mori.
Süß lind ehrenvoll ist's, sür das Vaterland zu sterben,
Eitat aus öoraz' »Oden» (III, 2, 13); die Worte sind einer
Stelle des griech. Dichters
Tyr- täus nachgebildet.
Dulciän, s.
Dolcian. Dulcigno
(spr.-tschinnjo),
türk.Olgun, alban. Nlkjin, slaw.
Ulcinj, bei den Alten
Oicinwm, Hafenstadt in
Montenegro,
[* 17] bis 1880 zum türk. Wilajet
Skutari gehörig, 15 1"n im NW. der Vo- janamündung, hat 2000 E.,
ein unbcdentendes
Fort,
Handel mit Öl und
Bauholz und zwei Häfen, von denen der größere, Val di Noce,
Schiffe
[* 18] von mehr als 200 t Gehalt aufzunehmen vermag, aber eine sehr schlechte Einfahrt besitzt. Dulcigno
gehörte
bis um das I. 1180 zum Byzan- tinischen
Reiche, obwohl alles umliegende Land im 7. und 8. Jahrh, von
Slawen besetzt wurde,
dann den
Serben und nach dem
Tode
Stephan Duschans (1355) den Valscha (s. d.), von 1421 ab
zu
Venedig
[* 19] und seit 1571 den
Türken, unter deren Herrschast die
Bevölkerung
[* 20] das
Adriatische Meer weithin durch Seeräubcrei
unsicher machte.
Hier erlitten die Ve- nctianer eine große
Niederlage, ihre Velagerungsflotte und Kriegsheer wurden durch Seesturm
und die
Ausfälle der
Türken vernichtet. Während des Rufsisch-Türkischen
Krieges wurde Dulcigno
1878 von den
Montenegrinern erstürmt, aber gemäß den Bestimmungen des
Berliner
[* 21] Friedens wieder geräumt; 1880 kam die
Türkei mit
Monte-
negro jedoch dahin überein, Dulcigno
anstatt des
Ge- bietes ron Gusinje an
Montenegro abzutreten; dem widersetzte sich die fanatische
Bevölkerung, ließ sich auch durch das Erscheinen einer Flotte der europ.
Großmächte und die
Drohung, Stadt und
Fort zu beschießen, nicht einschüchtern; die Montenegriner
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