Dukaten
,
eine weitverbreitete Goldmünze, welche ihren Namen, der zuerst um 1100 vorkommt, wahrscheinlich von den byzantinischen Kaisern Konstantin X. und Michael, die sich auf ihren stark in Umlauf kommenden Münzen [* 2] mit ihrem Familiennamen Dukas nannten, erhielt. Seit dem 12. Jahrh. wurden diese Münzen in Italien [* 3] sehr häufig geprägt, seit dem Ende des 13. Jahrh. (1284) namentlich in Venedig, [* 4] wo sie den Namen Zecchini (von zecca, Münzstätte) erhielten, dann seit dem ersten Viertel des 14. Jahrh. auch in Ungarn [* 5] und Böhmen, [* 6] wo sie auch als Floreni (Gulden, s. d.) kursierten.
Später wurden auch in andern
Ländern, namentlich in
Deutschland,
[* 7] Dukaten
geprägt und namentlich die gehaltreichern
Münzen mit
diesem
Namen benannt, während man die geringern als Goldgulden bezeichnete. Gegenwärtig haben die niederländischen
und österreichischen Dukaten
die meiste Verbreitung, auch außerhalb
Europas. Erstere wurden ebendeshalb mit kaum merklichen Veränderungen
des Gepräges und auch ohne solche selbst anderwärts nachgeprägt, zum Teil auf
Grund abgeschlossener
Verträge, so namentlich
in Rußland für den asiatischen
Handel und 1812 und 1813 in
Württemberg
[* 8] für den
Feldzug nach Rußland.
In
Deutschland ward der Dukaten
1559 für Reichsmünze erklärt, und zwar sollte die kölnische
Mark deren 67 enthalten und ihre
Feinheit 23,66
Karat (986 1/9 Tausendteile) betragen.
Von solchen bis auf die neueste Zeit in verschiedenen deutschen
Ländern, besonders in
Österreich,
[* 9] nach dem Reichsfuß geprägten
Dukaten
gehen gesetzlich 145,2685
Stück auf das deutsche Münzpfund fein
Gold,
[* 10] und das
Gewicht eines
Stückes
beträgt 3,4904 g, das Feingewicht 3,4419 g Goldwert = 9,602 Mk.
Man prägte auch
Stücke zu 2-10 Dukaten
sowie Teilstücke bis herab zu 1/32 Dukaten
(Linsendukaten
). Etwas mehr
Gehalt hatten die sogen.
Kremnitzer Dukaten
, die früher in der ungarischen Stadt
Kremnitz geprägt zu werden pflegten, nämlich 23,75
Karat bei dem nämlichen
Gewicht. Im
Verkehr wird in
Deutschland zwischen den verschiedenen Dukaten
kein Unterschied gemacht. In
Österreich
versteht man unter Münzdukaten
neue, noch glänzende Dukaten, unter Randdukaten die schon mehr in
Umlauf gewesenen, aber noch
so weit vollwichtigen
Stücke, daß höchstens 1
pro Mille vom Normalgewicht fehlt.
Passierdukaten heißen mehr abgenutzte Dukaten
, bei denen aber die Gewichtsverringerung ein gewisses
Maß noch nicht überschreitet,
daher sie im Warenhandel noch für voll angenommen zu werden pflegen. Ihr Minimalgewicht wird in
Leipzig
[* 11] zu 65 frühern
Leipziger
Dukatenas
= 3,4369 g gerechnet. Die sogen.
Breslauer Dukaten
halten zwischen den vollwichtigen und den
Passierdukaten
die Mitte; ihr Minimalgewicht wird in
Leipzig zu 65½ Dukatenas
= 3,4633 g angenommen.
Dem von den meisten deutschen
Staaten geschlossenen
Münzvertrag zufolge kam der Dukaten
in den
Ländern des
Deutschen
Zollvereins in Wegfall. In
Österreich wird
der Dukaten
noch als
Handelsmünze geprägt.
Die niederländischen Dukaten
sind gesetzlich 983 Tausendteile fein, 3,494 g schwer bei einem Feingewicht von 3,435
g und also um weniges geringer als die deutschen Reichsdukaten; Goldwert = 9,582 Mk. Rußland prägte
seit 1834 für
Polen sogen.
Imperialdukaten oder Rubelimperials zu 3 Silberrubel oder 20 polnischen
Gulden,
gesetzlich 22
Karat oder 916 ⅔ Tausendteile fein, 3,9264
g schwer und von 3,5992
g Feingewicht = 10,04 Mk. Das Dukatengewicht ist an manchen
Orten eine bei Goldwaren, besonders solchen, die in der Feinheit
des Dukatens gearbeitet sind, gebräuchliche Gewichtsgattung, deren
Einheit die
Schwere des vollwichtigen
Dukatens ist. Vgl.
Ducato. In
Holland heißen außerdem die
Daalders, à 2½
Gulden, ebenfalls
(Silber-) Dukaten.