Duguesclin
(spr. düghäkläng), Bertrand, Connetable von Frankreich, geb. 1320 auf dem Schloß La Motte-Broons bei Dinan (Côtes du Nord) aus geringem Adelsgeschlecht, trug schon als 17jähriger Jüngling auf einem Turnier zu Rennes den Preis davon. In den Kämpfen zwischen Karl von Blois und Johann von Montfort um die Bretagne zur Zeit des Königs Johann, stand er auf seiten des erstern und war ein gefürchteter Gegner der Engländer. 1361 trat er in die Dienste [* 2] des Dauphins, des nachherigen Königs Karl V., der ihn nach seiner Thronbesteigung (1364) zum Gouverneur von Pontorson erhob.
Sein Sieg bei Cocherel über Karl den Bösen von Navarra, den er mit Söldnerscharen erfocht, erwarb ihm die Würde eines Grafen von Longueville und Marschalls von der Normandie. Am bei Auray von den Engländern gefangen genommen, wurde er gegen ein Lösegeld von 100,000 Livres wieder freigegeben, desgleichen, als er im Kampfe für Heinrich, Grafen von Trastamare, gegen Peter den Grausamen von Kastilien 1367 bei Navarette in die Gefangenschaft des Schwarzen Prinzen gefallen war.
Durch seinen
Sieg bei Montiel verschaffte er dem
Grafen von Trastamare die
Krone von
Kastilien und ward
hierfür zum
Grafen von
Burgos,
Herzog von
Molina und
Connetable von
Kastilien erhoben. Von
Karl V. zum
Connetable von
Frankreich
ernannt, eröffnete Duguesclin
1370 seine ruhmvollen
Feldzüge gegen die
Engländer, und sein
Verdienst war es größtenteils, daß
denselben im
Laufe von zehn
Jahren fast alle ihre Besitzungen in
Frankreich abgenommen wurden. Bei der Belagerung
von
Châteauneuf de
Randon in
Gévaudan (1380) erkrankte er und starb
Karl V. ließ ihn zu
St.-Denis neben dem königlichen
Grabgewölbe beisetzen. Die Heldenlieder seiner Zeit nannten ihn die
»Blume der
Ritterschaft«.
Vgl. »Anciens mémoires sur Bertrand du Guesclin« (in Michauds und Poujoulats »Nouvelle collection de mémoires de France«, Bd. 1, Par. 1836);
Guyard de Berville, Histoire de Bertrand du Guesclin (das. 1767, neue Ausg. 1882);
Jameson, Life and times of
B. Duguesclin
(Lond. 1864, 2 Bde.);
Luce, Histoire de Bertrand du Guesclin (2. Aufl., Par. 1883).