Dufourspitze
(spr. düfuhr-), s. Monte Rosa.
Dufourspitze
20 Wörter, 139 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dufourspitze
(spr. düfuhr-), s. Monte Rosa.
Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902
Dufourspitze
(Kt. Wallis, Bez. Visp). Hauptgipfel des Massives des Monte Rosa. S. diesen Art.
Rosa, eine der vier penninischen Hochalpengruppen, welche den grandiosen Grenzwall zwischen Wallis und Italien [* 3] bilden und in erhöhter Mächtigkeit und Ausdehnung [* 4] nach der Nordseite ihre Ausläufer fächerartig, je um eine Hauptmasse, anordnen. Von den neun Hauptgipfeln des eigentlichen Gebirgsstocks ist die Dufourspitze (4638 m), früher auch Gornerhorn genannt, Kulminationspunkt der gesamten Schweizer Alpen. [* 5] Einen kolossalen Ausläufer bilden die Mischabelhörner (4554 m), die, gleich dem westlich bis zum Breithorn (4171 m) verlaufenden Arm, an Höhe dem Zentralstock wenig nachstehen. So bildet der eine förmliche Bergwelt mit einer Unzahl von Felshörnern, Firnmulden und majestätischen Eisströmen.
Der Gornergletscher ist über 10 km, der Findelengletscher mehr als halb so lang; bösartig ist der in das Saasthal herabsteigende Allalingletscher, der, aus seinem Seitenthal vorrückend, den kleinen Mattmarksee staut und dadurch, wenn der Querriegel plötzlich dem Druck weicht, gewaltige Verheerungen und Überschwemmungen verursacht (vgl. Gétroz). Andre dieser Eisströme steigen in die piemontesischen Thäler hinab, so der Macugnagletscher. Dem prächtig blauen Eisthor des Gornergletschers entströmt die Visp.
Eine ungeheure Eismasse, die in ein bebautes Thal [* 6] vordringt, ist der Gletscher am Unterende etwa ½ km breit und an vielen Stellen 25-30 m mächtig und bildet nächst dem Großen Aletschgletscher den gewaltigsten Eisstrom der Alpen. 3 km unterhalb des Gornergletschers liegt als das Haupt des Matterthals Zermatt, gegen Ende des 18. Jahrh. noch ein wenig bekannter Ort, jetzt eine wahre Kolonie von Hotels. Hier machte Saussure den Anfang der Besteigungen, indem er das Breithorn erstieg.
Dann folgten die Vincentpyramide (1819), die Zumsteinspitze (1820) und die Ludwigshöhe (1822). Die Signalkuppe bezwang Griffetti 1842, den Westgipfel der Dufourspitze die Gebrüder Smith 1855, das Nordende Sir Igwell Buxton und den Lyskamm Fr. Hardy (beides 1861); dann folgte die Parrotspitze (Macdonald 1863). In dem Gebiet der Mischabelhörner eroberte Häusser den Weißmies (1855), der Engländer Ames das Allalinhorn (1856), Pfarrer Imseng das Nadelhorn (1857), der Engländer J. Dawies ^[ John Llewelyn Davies] das Domhorn (1858), Leslie Stephen das Rimpfischhorn (1859), Hayward und Dawies das Täschhorn (1862); das Balfrinhorn wurde 1863 von Spence Walson und Gattin erstiegen.
Vgl. Welden, Der Monte Rosa (Wien [* 7] 1824);
Studer, Über Eis [* 8] und Schnee, [* 9] Bd. 2 (Bern [* 10] 1870).