Dücker
,
Eugen,
Maler, geb. zu Arensberg ^[richtig:
Arensburg] auf der
Insel
Ösel in
Livland,
[* 3] besuchte die
Kunstakademie
von St.
Petersburg
[* 4] und erhielt dort das große sechsjährige Reisestipendium, welches ihn 1863 ins
Ausland
führte. Er bereiste verschiedene Gegenden und ließ sich schließlich in
Düsseldorf
[* 5] nieder. Im
Oktober 1874 wurde er
Lehrer
der
Landschaftsmalerei an der
Düsseldorfer
Akademie und erhielt gleichzeitig den Professortitel. Dücker
wählt in ganz realistischer
Weise einfache
Motive, meist Strandpartien von der
Ost- und
Nordsee
(Rügen,
Sylt), die er breit, anspruchslos
und mit außerordentlicher Naturwahrheit darstellt, wobei er jedoch stets eine poetische, aus tiefster
Empfindung erwachsene
Stimmung erreicht.
Seine Färbung ist überaus leuchtend und hell, seine malerische Behandlung flüssig und summarisch, aber doch zu plastischer Gesamtwirkung gelangend. Eine besonders große Meisterschaft entfaltet er in der Spiegelung [* 6] des Lichts auf ruhigen Wasserflächen. Er ist von großem Einfluß auf die Entwickelung der Düsseldorfer Landschaftsmalerei gewesen und hat auch als Lehrer erfolgreich gewirkt. Die meisten seiner Gemälde befinden sich in Rußland, im Besitz der Kaiserfamilie oder der Galerien, eine Abenddämmerung in der Berliner [* 7] Nationalgalerie.