Düben,
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Merseburg, Kreis Bitterfeld, an der Mulde, 18 km vom Bahnhof Eilenburg, ist Sitz eines Amtsgerichts, hat ein altes Schloß, eine Kirche, Zigarrenfabrikation und (1880) 3678 evang. Einwohner. Dabei liegt die Dübener Heide (Tornauer Heide), eine 15-18 km lange und ebenso breite, vorzugsweise flache, aber auch mit Hügeln (Wurzelberg, 181 m hoch) versehene Landstrecke, die mit Nadel- und Laubholz bedeckt ist. - Düben wird bereits im 10. Jahrh. als Besitztum des Erzstifts Magdeburg erwähnt. Das Schloß, bisher der Sitz von Burggrafen, ward 1117 vom Grafen Wiprecht von Groitzsch erobert. Am 4. September 1631 schlossen hier der König Gustav Adolf von Schweden und der Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen das Bündnis gegen den Kaiser und die Liga ab. Im Siebenjährigen Krieg überfielen daselbst 29. Oktober 1759 die Preußen unter Fink und Wunsch das Ahrenbergsche Korps und nötigten es zum schleunigsten Rückzug. In Düben verweilte Napoleon I. auf seinem Rückzug von Dresden vom 10. bis 14. Okt. 1813.