Dudevant
(spr. dü-d'wāng), Aurore, Marquise, franz. Schriftstellerin, s. Sand (George).
Dudevant
3 Seiten, 383 Wörter, 2'651 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Dudevant
(spr. dü-d'wāng), Aurore, Marquise, franz. Schriftstellerin, s. Sand (George).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Dudevant
(spr. düd'wáng), Amantine Lucile Aurore, Baronin von Dudevant
, geborene
Dupin, franz. Romanschriftstellerin, schrieb unter dem Namen George Sand. Sie wurde zu Paris
[* 2] geboren;
ihr Vater, Maurice Dupin, der unter der Republik und dem Kaiserreich als Offizier mit Auszeichnung gedient hatte und 1808 starb,
war der Enkel des berühmten Marschalls Moritz von Sachsen.
[* 3] Sie wuchs auf dem Schlosse Nohant (bei Lachâtre in
Berry) unter der Obhut ihrer Großmutter, Mad. Dupin de Francueil, im freien Verkehr mit den
Landkindern auf und vollendete ihre Erziehung 1817 - 20 bei den Englischen Fräulein in Paris.
Frühzeitig lernte sie J. J. Rousseau kennen, dessen Glauben an die ursprüngliche Güte des Menschen und an die Verderbtheit
der Gesellschaft auch ihr Evangelium wurde. Sie wurde 1822 mit dem Baron Dudevant
verheiratet, konnte aber in
diesem Bunde ihr Glück nicht finden; 1831 trennten sich die Gatten, Frau Dudevant
ging nach Paris. Eine förmliche Scheidung (1836),
wobei sie ihre Kinder zurückerhielt, erlangte sie auf gerichtlichem Wege. Durch das Bedürfnis nach Unabhängigkeit
und nach einem Lebensberuf zur Litteratur geführt, schrieb sie mit ihrem Freunde Jules Sandeau (s. d.)
den Roman «Rose et Blanche» (1831),
der unter dem Namen Jules Sand herauskam. Berühmt wurde dies Pseudonym mit dem andern Vornamen «George» durch ihre Romane «Indiana» (1832),
«Valentine» (1832),
«Lélia» (1833), die ein ursprüngliches kraftvolles Talent offenbarten. In diesen charakteristischen Seelengemälden, von oft deklamatorischem Vortrag, wurde das Recht freier Herzenswahl verkündet und eine aus den persönlichen Erfahrungen der Verfasserin hervorquellende Tendenz der Auflehnung gegen lieblosen Zwang der Ehe ausgesprochen. Auch die folgenden Werke entstanden unter der unmittelbaren Wirkung eigener Schmerzen und Empfindungen; so erschienen, nachdem sie 1833 mit A. de Musset eine Reise nach Italien [* 4] gemacht und in Venedig [* 5] mit ihm gebrochen hatte, außer «Jacques» (1834),
worin sie ihr Ideal des Liebhabers zeichnet, in der «Revue des Deux Mondes» die Romane: «Leone Léoni» (1835),
«André» (1835),
«Mattea», «Simon», «Mauprat» (1837),
«La dernière Aldini», ¶