Titel
Duderstadt.
1)
Kreis
[* 2] im preuß. Reg.-Bez. Hildesheim,
[* 3] hat 223,93 qkm und
(1890) 25568 (11619
männl., 13 949 weibl.) E., 1 Stadt und 29 Landgemeinden. - 2) Selbständige Stadt und
Hauptort des Kreises Duderstadt
, 18 km östlich von Göttingen
[* 4] in einem fruchtbaren
Thale (früher
«Goldene Mark»
genannt), an den Flüßchen
Brehme und
Hale und an der
Nebenlinie Wulften-Duderstadt
der
Preuß. Staatsbahnen,
[* 5] hat (1890) 4809 (2220
männl., 2589 weibl.) E., darunter 1496
Evangelische und 81 Israeliten, Post zweiter
Klasse,
Telegraph,
[* 6] Landratsamt,
Amtsgericht
(Landgericht Göttingen);
eine schöne kath. Kirche aus dem 14. und eine protestantische aus dem 13. Jahrh., altes Rathaus, Mariensäule (12,5 m);
bischöfl. Rektoratsschule (seit 1887), früher kath. Progymnasium (seit 1830), 1669 als Gymnasium gegründet, ein königl. simultanes Realprogymnasium, höhere kath. und höhere paritätische Mädchenschule (Ursulinerinnenkloster);
Fabrikation von Flanell, Woll- und Baumwollstoffen, Handschuhen und Cigarren;
Lohgerbereien. Tabakbau, Getreide- und Pferdemärkte. - Die Stadt, urkundlich zuerst 929 erwähnt, kam 974 an das Stift Quedlinburg, [* 7] 1358 an das Erzstift Mainz, [* 8] 1802 an Preußen, [* 9] 1808 an Westfalen, [* 10] 1816 an Hannover [* 11] und 1866 wieder an Preußen.