Dubois
-Pigalle
(spr. düboa-pigall), Paul, franz. Bildhauer, geb. zu Nogent sur Seine, studierte erst die Rechte und widmete sich dann 1856-1858 der Bildhauerkunst [* 2] unter A. Toussaint in Paris. [* 3] Hierauf ging er nach Italien, [* 4] wo die Bildhauer der italienischen Frührenaissance, Donatello, Luca della Robbia etc., entscheidenden Einfluß auf ihn gewannen. Seine erste von dieser naturalistischen Stilrichtung beeinflußte Schöpfung war ein kleiner Johannes (Salon von 1861, Bronzeausführung von 1864 im Luxembourgpalast).
In dem Gipsmodell eines
Narcissus
(Salon von 1863, Marmorausführung von 1874 im
Luxembourg) neigte er sich wieder mehr der
Antike
zu, um mit der
Statue eines florentinischen
Sängers (1865, in versilberter
Bronze
[* 5] im
Luxembourg) wieder
einem maßvollen und vornehmen
Naturalismus zu folgen. Dieselbe
Tendenz zeigt sich auch in einer
Madonna mit dem
Kind (1867),
der
Statue des
Gesanges (1869) an der
Fassade der
Neuen
Oper in
Paris, an einer zum
Leben erwachenden
Eva (1873),
in zahlreichen
Büsten und besonders in seinem Hauptwerk, dem
Grabmal für den
General
Lamoricière in der
Kathedrale zu
Nantes
[* 6] (1879), an welchem die vier den
Sarkophag
[* 7] umgebenden Bronzefiguren, die den kriegerischen
Mut und das Nachdenken, den
Glauben
und die christliche
Liebe (s. Tafel
»Bildhauerkunst X«,
[* 8] Fig. 10) versinnlichen, zu den edelsten und
technisch vollendetsten Erzeugnissen der französischen
Plastik gehören. Die letztere ist in zahlreichen Bronzekopien kleinen
Maßstabes verbreitet. Dubois
-Pigalle
hat zweimal die Ehrenmedaille des
Salons erhalten und ist seit 1878
Direktor der
Kunstschule in
Paris.