Du
Deffand
(spr. düdeffáng), Marie
Anne de Vichy-Chamrond, Marquise, franz. Salondame, geb. um
1697, wurde in einem
Kloster in
Paris
[* 2] erzogen und vermählte sich 1718 mit dem Marquis Du Deffand.
Sie trennte sich
aber bald von ihm und führte von nun an ein sehr freies Leben, soll auch die Geliebte des
Herzogs von
Orléans
[* 3] gewesen sein,
schloß aber dann ein innigeres Verhältnis mit dem Präsidenten Hénault, das bis zu dessen
Tode (1770)
bestand, und versammelte in ihren Salons die gefeiertsten
Geister der Nation, was auch noch fortdauerte, als sie 1753 erblindete
und in das
Kloster St.
Joseph zog.
Erst als sich 1758 ihre Gesellschafterin Frl. von l’Espinasse (s. d.)
von ihr trennte und den besten
Teil ihrer Gesellschaft, besonders d’Alembert, mit sich zog, vereinsamte
ihr Salon; doch fand sie Trost in dem innigen Verhältnis zu dem geistreichen Horace
Walpole (s. d.). Sie starb in
Paris. Trotz ihrer
Geistesgaben fehlte es ihr an Ernst und wahrem Gefühl. Als Schriftstellerin zeichnet sie sich durch
klaren
Stil und treffendes
Urteil aus.
Ihre «Correspondance» mit d’Alembert, Hénault, Montesquieu u. a.
wurde 1809 in 2
Bänden veröffentlicht (neue Ausg. 1865),
ihre «Lettres à Walpole» (zugleich mit denen an Voltaire) erschienen in ¶
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4 Bänden (Lond. 1810). Saint [* 5] Aulaire gab 1859 ihre «Correspondance inédite» (meist Briefe an die Herzogin von Choiseul) heraus. -
Vgl. Asse, Mlle. de Lespinasse et la Marquise Du Deffand
(Par.
1877).