Dscholof
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Wolof, Negervolk in Senegambien, s. Joloff.
Dscholof
14 Wörter, 109 Zeichen
Dscholof,
Wolof, Negervolk in Senegambien, s. Joloff.
(Dscholof, Jolof, »die Schwarzen«, im Gegensatz zu den Fulbe, »den Roten«),
Negervolk in Senegambien, in den Landschaften Walo, Cayor, Dscholof, Sine, Salum, einem Teil von Baol nebst der Halbinsel Dakar, wohl das bei der Wanderung der Negervölker in diese Gegenden zuerst seßhaft gewordene Volk, von dunkelstem, glänzendem Schwarz, kräftig und wohlgebildet, mit mäßig hervortretendem Prognathismus, vortrefflicher Büste, aber weniger guten untern Gliedmaßen und äußerst schwacher Behaarung des Gesichts und Körpers. Ihre Sprache [* 3] (grammatikalisch und lexikalisch dargestellt von Dard, Par. 1825-26; grammatikalisch von Boilat, das. 1858) steht in der Reihe der westafrikanischen Sprachen isoliert da. In ganz Senegambien ist sie die allgemeine Handelssprache; eigne Schriftzeichen hat sie nicht.
Durch Energie, kriegerischen Sinn und größere Gelehrigkeit zeichnen sich die Wolof vor andern Negern aus. Sie sind meist Mohammedaner, viele bekennen sich schon zum Christentum, doch ist in beiden Fällen von den heidnischen Gebräuchen viel zurückgeblieben. Sie führen ein seßhaftes Leben und unterscheiden sich dadurch von ihren nördlichen Nachbarn, den nomadisierenden Arabern (den Trarza, Brakna und Duaisch). Sie haben auch feste Städte; der Handel ist wohlgeordnet, und nach allen Seiten gehen regelmäßige Karawanenzüge.
Die dem europäischen Einfluß weniger ausgesetzten Wolof teilen sich in mehrere Kasten, darunter eine der Sänger, welche sehr verachtet ist, sich aber durch Zauberkünste gefürchtet macht. Heiraten zwischen Mitgliedern verschiedener Kasten finden nicht statt. Die Toten werden begraben, vorher hält man eine Art Totengericht. Die Wolof sind fleißige Ackerbauer (Reis, Erdnüsse), auch treffliche Viehzüchter. Der Sklavenhandel an den Küsten hat aufgehört, statt dessen findet eine lebhafte Ausfuhr von Landeserzeugnissen statt.
Gummi arabikum, Erdnüsse, Hirse, [* 4] Häute, Elfenbein, Indigo, [* 5] Wachs, treffliche Hölzer sind Hauptausfuhrartikel, während Baumwollenstoffe, Waffen [* 6] und Werkzeuge, [* 7] Kurzwaren und Branntwein eingeführt werden. Auch in der Industrie sind die Wolof nicht zurück, sie verstehen sich namentlich trefflich auf die Goldschmiedekunst. [* 8] Ihre Wohnungen haben runde, spitz zulaufende Dächer, die Dörfer sind mit einer dreifachen Reihe von Palissaden umgeben; im Innern der Dörfer führen nur etwa 1 m breite Straßen oder Gänge zwischen Mattengeflechten hin. Ursprünglich bildeten die oben genannten Landschaften Ein Reich unter einem Groß- ¶
Wolof, dem die kleinen Könige untergeben waren; die Franzosen haben nur das Königreich Cayor bestehen lassen, dessen wählbares Oberhaupt immer den Namen Damel annimmt. Dagegen wurde der Würde eines Brak von Walo (wo St.-Louis) 1858 ein Ende gemacht.
Vgl. Höfer, Zur Kenntnis des Negerstammes der Wolof (Wien [* 10] 1883).