Dschokscha
karta
(Djocjakarta), der zweitgrößte niederländ. Vasallenstaat, mit
einem
Sultan an der
Spitze, auf der
Insel Java, nördlich von der Residentschaft Kadu und einem
Teil des
niederländ. Vasallenstaates
Surakarta, östlich von letzterm, südlich von dem
Indischen Ocean und westlich von der Residentschaft
Bagelen begrenzt, hat 3089 qkm, (1891) 744871 E., darunter 2097 Europäer und 4279
Chinesen. Dschokscha
karta, im allgemeinen fruchtbar,
erstreckt sich von den
Vulkanen Merbabu und Merapi wellenförmig gegen
Süden zum
Meere und erhebt sich
nur stellenweise in Hügelketten.
Kaffee, Zucker,
[* 2] Indigo
[* 3] und
Tabak
[* 4] sind die wichtigsten Kulturgewächse. – Dschokscha
karta bildete noch bis zur Mitte des 18. Jahrh.
die westl. Hälfte des mächtigen
Reichs Mataram in Centraljava. Die Regierung der Niederländisch-Ostindischen Compagnie
trennte dieses von dem sog.
Kaiser von Java beherrschte
Reich in das Kaiserreich
Surakarta und das Sultanat Dschokscha
karta 1812,
während der Zwischenregierung der Engländer, wurde von
Sir
Stamford Raffles ein
Traktat mit dem
Kaiser von
Surakarta und dem
Sultan von Dschokscha
karta geschlossen, wobei beide Fürsten einen
Teil ihres Gebietes an die Engländer abtreten mußten.
Eine noch beträchtlichere
Abtretung wurde nach Beendigung des
Krieges 1825–30 von der niederländ. Regierung aufgelegt.
Dschokscha
karta verlor die Residentschaften
Bagelen und
Banjumas. Gegenwärtig sind beide Fürstentümer in administrativer Hinsicht nichts
als Residentschaften von Java, deren Beherrscher gegen bedeutende Jahrgelder auch die Jurisdiktion und
die Ausübung der Polizei an die niederländ. Regierung abgetreten haben. – Der Hauptort
Dschokscha
karta, Sitz des
Sultans und des niederländ. Residenten, liegt in anmutiger Gegend unweit der
Küste, hat (1891) 57545 E., starke
Garnison und ist durch Eisenbahnen mit
Surabaja, Samarang und dem
Hafen Tjelatjap verbunden.