El-, Flecken im östl.
Tunesien, zwischen
Susa und
Sfaks, mit etwa 1000 E. Mitten zwischen zahlreichen Ruinen
aus der röm. Kaiserzeit erhebt sich das in vielen
Teilen sehr gut erhaltene
Amphitheater in vier übereinander aufsteigenden
Bogenreihen, fast von gleicherGröße wie das
Kolosseum
[* 2] zu
Rom.
[* 3]
Die große
Achse mißt 149, die kleine 124,
die Höhe mehr als 30 m.
Kara-554 manien ernannt, empörte sich aber nach dem Tode Mohammeds (1481) gegen seinen Bruder und eroberte Brussa, wo er zum
Sultan ausgerufen wurde. Kurz nachher von Bajazets Feldherrn geschlagen, floh er nach Ägypten,
[* 5] gewann daselbst neue Anhänger
und nahm den Kampf gegen seinen Bruder wieder auf. Von neuem geschlagen, flüchtete er zu dem Großmeister
der Johanniter d'Aubusson nach Rhodus, der ihm gastfreie Aufnahme gewährte, aber, da er für das Leben D.s fürchtete, beschloß,
ihn auf eine der Komtureien des Ordens nach Frankreich zu schicken. Zugleich schloß er mit Dschem einen Vertrag, kraft
dessen, wenn er zur Regierung käme, alle Häfen des türk. Reichs den Flotten des Ordens geöffnet, alle
Jahre 300 Christen ohne Lösegeld freigegeben und dem Orden
[* 6] 150000 Goldgulden als Entgelt für gehabte Unkosten bezahlt werden
sollten.
Kurze Zeit nachher aber, als Dschem bereits in Frankreich war, ging der Großmeister auch mit Bajazet einen Vertrag ein,
durch den derOrden sich verpflichtete, gegen verschiedene VorteileDschem in lebenslänglicher Gefangenschaft zu halten. Infolgedessen
blieb Dschem in mehr oder weniger strengem Gewahrsam teils des Ordens, teils des Königs von Frankreich, teils des Papstes, dem
er 1489 übergeben war, bis er einem ihm wahrscheinlich auf BajazetsAntrag und auf des Papstes
Alexander VI. Befehl beigebrachten Gift erlag. war ein hervorragender Dichter und Redner. Seine Gedichte sind in einem (noch
nicht gedruckten) Diwan gesammelt, woraus Hammer-Purgstall in seiner «Geschichte der osman. Dichtkunst» (4 Bde., Pest 1836–38)
interessante Proben mitgeteilt hat. –
Vgl. Thuasne, Dschem-Sultan, filsde Mohammed II, frère de BayezidII (Par. 1892).