Dschamna
(engl. Jumna, im Sanskrit Jamuna), der bedeutendste rechte
Nebenfluß des
Ganges, der denselben von seiner
Quelle
[* 3] an parallel und dann westlich und südlich begleitet und, gleich dem
Ganges, von den
Hindu für heilig gehalten wird. Die Dschamna
entspringt 31° 3’ nördl.
Br., 78° 30’ östl. L. in der Alpenlandschaft
Garhwal des Himalaja, an der Südwestseite der
Dschamnotri-Piks in 6326 m Höhe, 1 km entfernt von den
in 3307 m Höhe unter einer mächtigen Schneedecke aus einer Granitschlucht hervordringenden sieben heißen (90,4° C.)
Quellen
Dschamnotri im NW. der
Gangesquelle.
Durch zahlreiche, zum
Teil an Wassermasse reichere Alpenwasser (Berai-Ganga,
Tons u. a.) verstärkt, durchströmt die
Dschamna
das Siwalikgebirge und tritt nach einem reißenden Laufe von 163 km bei Radschamahall in 443 m Höhe in die
ind. Ebene. Sie fließt dann an Dehli, Mathura,
Agra,
Itawa und Kalpi vorbei, um nach einem Gesamtlaufe von 1399 km bei
Allahabad
in den
Ganges einzumünden, mit diesem das hindostan. Doab (s. d.)
einschließend. An der Mündung ist die Dschamna
ziemlich so stark wie der
Ganges, aber reißender und völlig klar. Die Dschamna
hat
stellenweise hohe, steile Ufer und zeigt sich oberhalb Dehli wegen vieler
Untiefen und Felsen unschiffbar. Die wichtigsten
Nebenflüsse sind rechts der
Tschambal (engl. Chumbul), der Sindh, die Betowa und der
Ken (engl. Cane),
links der Hindan, Sengur und Rind.
[* 4] Ein ausgedehntes Kanalnetz dient der
Bewässerung und der Schiffahrt; der östl. Dschamna
kanal
ist 260, der westliche 690 km lang.