Dschabalpur
(engl. Jubbulpore),
Regierungsbezirk der Zentralprovinzen des britisch-ostind. Kaiserreichs (s. Karte »Ostindien«), [* 2]
umfaßt 48,379 qkm (880 QM.) mit (1881) 2,201,633 Einw.
und zerfällt in die
Distrikte Dschabalpur
(10,145 qkm mit 687,233 Einw.),
Sagar, Damoh, Sconi und Mandla. Das Land ist im allgemeinen
eine fruchtbare
Ebene, die von den
Flüssen
Narbada, Paret und Hiran bewässert wird; im S. begrenzen die
Gondvanaberge, im N. die Bhanrer- und Kaimurhügel den
Horizont.
[* 3] Die Regenmenge beträgt etwas über 1 m im Jahr; die
Lufttemperatur
ist zwar nicht sehr niedrig und erreicht 24,6° im Jahresmittel, doch gibt es eine entschieden
kühle
¶
mehr
Jahreszeit mit Temperaturen von 17° und weniger. Für Verkehrswege ist ungewöhnlich viel gethan; die Bombay-Allahabadbahn
durchschneidet den Bezirk. Die Rechte am Grund und Boden sind nicht ungünstig geregelt: ein Fünftel des Bodens wird von Eigentümern,
zwei Fünftel von Pachtern gegen Erbzins, der Rest von Zeitpachtern bebaut. Die Bewohner sind fast ausschließlich
Ackerbauer und bestehen aus vorarischen, jetzt aber hinduisierten Urbewohnern Indiens. Dschabalpur
hatte nur vorübergehend im 11. und 12. Jahrh.
n. Chr. eigne Fürsten, sonst bildete es einen Teil indischer oder muselmanischer Staaten; 1781 kam es an Sagar, 1798 an die
Bhonsla-Herrscher von Nagpur und mit diesem Distrikt an die Ostindische Kompanie. - Die Stadt
Dschabalpur
, 425 m ü. M., ist in ihrer gegenwärtigen Bauart neu, hat
breite, gerade Straßen und zeichnet sich durch schöne Anlagen und eine reiche Bewässerung der Umgebung aus. Die Stadt der
Eingebogen ist vom englischen Kantonnement, dem Sitz der Behörden und der Garnison, durch ein kleines
Flüßchen getrennt. Die Stadt hatte 1881: 75,705 Einw., welche einen sehr bedeutenden Handel in Zucker,
[* 5] Lack, Droguen und selbstgewebten
Stoffen treiben.