Titel
Drummond
,
altes Geschlecht in Schottland, das seinen Ursprung von Mauritius, einem ungarischen Edelmann, herleitet, der die angelsächsische Königin Margarete und ihren Bruder Edgar Ätheling nach Schottland begleitete und, von König Malcolm III. aufgenommen, zum Steward von Lennox erhoben und mit Gütern in Stirlingshire belehnt wurde. Von ihm stammte Annabella, die Gemahlin Roberts III. (1390 bis 1406) und die Eltermutter der königlichen Familie Stuart, ab. Andre bemerkenswerte Sprößlinge dieses Geschlechts sind:
1)
William Drummond
von Hawthornden, Dichter, geb. 1585, studierte zu
Edinburg
[* 2] und im
Ausland, namentlich zu
Bourges, die
Rechte, zog
sich aber später auf die
Burg Hawthornden zurück, nur den schönen
Wissenschaften lebend, und starb 1649. Seine »Tears on
the death of Moeliades«
(Elegien auf den
Tod von
Jakobs I. Sohn
Henry, 1612) und »The wandering
Muses« (1617)
haben ihm zwar den Ehrennamen des schottischen
Petrarca erworben, leiden aber vielfach an falschem Prunk. Man hat von ihm
auch eine Geschichte der fünf schottischen
Könige des
Namens
Jakob und mehrere Streitschriften für das
Haus
Stuart. Seine sämtlichen Werke erschienen zu
Edinburg 1711; neue
Ausgaben besorgten
Cunningham (1833) und Turnbull (1856).
Vgl.
Masson, Drummond
of Hawthornden (Edinb. 1873).
2)
James Drummond
, erster
Graf von
Perth, geb. 1648, ward 1678 Mitglied des
Geheimen
Rats, 1680 Lordoberrichter, 1684 Lordkanzler von
Schottland und nach seinem Übertritt zum
Katholizismus an die
Spitze der
Staatsverwaltung gestellt. Nach
der
Revolution von 1688 saß er vier Jahre gefangen, begab sich dann 1693 nach
Frankreich zu
Jakob II., der ihn zum
Herzog von
Perth, später zum ersten
Kammerherrn und
Erzieher des Prätendenten, dann zum Oberstkämmerer der verwitweten
Königin erhob,
und starb in
St.-Germain en Laye. Seine »Letters from
James,
Earl of
Perth, to his sister, the
Countess of Errol« (Lond. 1845) wurden von der
Camden Society veröffentlicht.
3)
Ludwig Hector,
Graf von Drummond
-Melfort, geb. 1726, franz. Generalinspektor der
leichten
Truppen,
Generalleutnant und
Adjutant des
Grafen
Moritz von
Sachsen;
[* 3] starb im
November 1788 auf seinem
Gut Ivoy le
Pré in
Berry. Schrieb: »Essai sur la cavalerie légère« (Par.
1748) und
»Traité sur la cavalerie« (das. 1776, mit
Atlas).
[* 4]