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wagte, wurde Droz
als alleiniger
Urheber dieses
Fiaskos bezeichnet und erhielt 1. Sept. seine
Ent- , lassung. Er starb zu
Paris.
[* 3] -
Vgl. B. d'Harcourt,
Diplomatie 6t äipiomateg. 1.63 Droylsden (spr. dreuls-), Stadt in der engl.
Grafschaft
Lancashire, 3 km westlich von
Ashton- ^ under-Lyne, am
Rochdale-Kanal und an mehrern Eisenbahnen,
hat (1891) 9482 E., Kattunweberei,
Baumwollspinnerei und Färberei. Droysen, Gustav, Geschichtschreiber, Sohn von Joh. Gustav
Droz
, geb. zu
Berlin,
[* 4] studierte in
Jena,
[* 5]
Berlin und Göttingen
[* 6] Geschichte, habilitierte sich Herbst 1864 in
Halle,
[* 7] wurde
Ostern 1869 außerord.
Professor in Göttingen und Herbst 1872 ord.
Professor der Geschichte in Halle.
Außer einer Reihe von kritischen Abhandlungen über- wiegend zur Geschickte und Litteratur des 16. und 17. Jahrh, gab er «Schriftstücke von Gustav Adolf» (Stockh. 1877) heraus und schrieb: «Gustav Adolf» (2 Bde., Lpz. 1869-70),
«Bernhard von Weimar» [* 8] z (2 Bde., ebd. 1885),
«Geschichte der Gegenreforma- tion» (in Onckens «Allgemeiner Geschichte in Einzel- darstellungen», Verl. 1893);
auch veröffentlichte er einen «Allgemeinen histor. Handatlas» (Vieles. 1885).
' Droysen, Joh. Gustav, Geschichtschreiber, geb. zu Treptow in Pommern, [* 9] studierte zu ! Berlin Philologie und Altertumswissenschaft, war erst Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster in ^ Berlin und habilitierte sich 1833 an der dortigen Universität, an der er 1835 eine außerord.
Professur erhielt. 1840 wurde Droz
Professor der Geschichte in Kiel
[* 10] und nahm eifrig Anteil an den
Bewegungen für die deutsche ^ache in den Herzogtümern.
Die sog. Kieler
Adresse (1844) war von ihm verfaßt', ebenso
nahm er teil an der Abfassung der Schrift der neun Kieler Professoren über das
«Staats- und
Erbrecht des Herzogtums
Schleswig»
[* 11] (Hamb. 1846). Als die dän. Regierung durch das
Patent vom eine dän. Gesamtstaatsverfassung in Aussicht stellte,
empfahl Droz
als den einzig recht- lich möglichen Weg die gemeinsame
Beratung dän. und schlesw.-Holstein.
Vertreter, ein Vorschlag, der ^ freilich durch den raschen Gang [* 12] der Ereignisse und die in Kopenhagen [* 13] erfolgte Umwälzung überholt ward.
Die infolge dieser Ereignisse in Kiel eingesetzte Provisorische Regierung der
Her- zogtümer sandte Droz
nach
Frankfurt,
[* 14] um den Schutz des
Bundestags anzurufen, und übertrug ihm dann die
Stelle eines Vertrauensmanns
beim
Bundes- tage.
Später zum
Abgeordneten der
Deutschen Nationalversammlung gewählt, zählte er zu den entschiedensten Anhängern
der erbkaiserl. und kon- stitutionellen Partei. Er war Schriftführer des Verfassungsausschusses, dessen «Verhandlungen»
(Lpz. 1849) er auch veröffentlichte. 1851 wurde Droz
Professor der Geschichte in
Jena und 1859 in
Ber- lin,
wo er starb.
D.s
Studien waren anfangs vorzugsweise der Geschichte und Litteratur des griech.
Altertums zugewandt,
auf welchem
Ge- biete er sich namentlich als Übersetzer des
Aschylus (2 Bde., Verl. 1832; 4. Aufl.
1884) und des
Aristo- phanes (3. Aufl., 2 Bde.,
ebd. 1881), sowie durch eine «Geschichte
Alexanders droz
Gr.» (ebd. 1833; 4. Aufl., Gotha
[* 15] 1892) und die «Geschichte
des Hellenismus» (2 Bde., Hamb.
1836-43; 2. Aufl., 3 Bde., Gotha 1877-78)
bekannt gemacht hat. Seine spätere Thätigkeit wandte sich mehr der neuern Geschichte zu. Als
Früchte dieser
Studien sind
zu nennen seine «Vorlesungen über
das Zeitalter der
Freiheitskriege» (2
Tle., Kiel 1846; 2. Aufl., Gotha
1886) und das «Leben des Feldmarschalls
Grafen
York von Wartenburg» (3 Bde., Berl.
1851-52; 10. Aufl., 2 Bde., Lpz.
1890).
Auch einige kleinere Arbeiten («über das Patent vom 3. Febr. 184?» und «Über Preußen [* 16] und das System der Groß- mächte») hängen mit diesen Arbeiten zusammen. Ferner schrieb er mit Professor Samwer «Die Herzog- tümer Schleswig-Holstein, [* 17] attenmäßige Geschichte der dän. Politik» (1. u. 2. Aufl., Hamb. 1850).
Auf seine Anregung und unter seiner Leitung begann in Berlin die Herausgabe der «Urkunden und Akten- stücke zur Geschichte des Großen Kurfürsten» (Bd. 1 -13, Verl. 1864-90).
Sein eigentliches Haupt- werk, die «Geschichte der preuß. Politik», hat er bis zum zweiten Jahrzehnt Friedrichs d. Gr. (5 Tle. in 13 Bon., Verl. und Lpz. 1855-81; Bd. 1-7 in 2. Aufl. 1868-72) fortgesetzt;
ein 14. Bd. (Lpz. 1886), aus seinem Nachlaß herausgegeben, führt bis zum Beginn des Siebenjährigen Krieges.
Von seinen histor.-kritischen Aussätzen sind hervorzuheben: «Die Schlacht von Warschau [* 18] 1656», «Das Testament des Großen Kurfürsten», «Zur Kritik Pufendorfs», «Kriegsberichte Friedrichs d. Gr. aus den beiden schles. Kriegen», «Zur Geschichte der preuß. Politik in den Jahren 1830 - 32»;
eine Auswahl wurde wieder abgedruckt in den «Abhandlungen zur neuern Geschichte» (Berl. 1876).
In seinem «Grundriß der Historik» (Lpz. 1868; 3. Aufl. 1882) stellte er zuerst eine philos. - wissenschaftliche Theorie aller histor. Wissenschaften auf. Auf feine Veranlassung begann die Akademie der Wissenschaften zu Berlin die Heraus- gabe der Staatsfchriftcn und der Politifchen Korre- spondenz Friedrichs d. Gr. Auch nahm er später seine Studien zur griech. Geschichte wieder auf, wie seine Untersuchungen über die attischen Strategen, das Finanzwesen der Ptolemäer, Dionysius I., das attische Münzwescn u. a. bezeugen.
Von seinen ge- sammelten «Kleinen Schriften zur alten Gefchichte» erschien Bd. 1 (Lpz. 1893). Droyssia, Dorf im Kreis [* 19] Weißenfels [* 20] des preuh. Neg.-Vez. Merseburg, [* 21] 8 kin im SW. von Zeitz, [* 22] hat (1890) 1785 meist evang. E., Post, Telegraph, [* 23] ein Schloß des Prinzen Hugo von Schönburg-Walden- burg, Kaiser-Wilhelm-Denkmal (1890), ein königl. Lehrerinnenseminar mit Gouvernantenanstalt und Mädchenpensionat, 1852 vom Fürsten Schönburg gegründet.
Droz
(spr. dro),
Francois lavier
Joseph, franz. Moralphilofoph, geb. 31.'Okt. 1773 zu Vesancon,
war einige Jahre
Soldat, studierte dann in Vesancon und erhielt eine Lehrerstelle an der Centralsch'ule des Depart.
Doubs. 1803 ging er nach
Paris. Hier machte er sich zuerst bekannt durch den «N83ai 3nr 1'ki-t ä'ctl'0 k6ui'6ux»
(Par. 1806; 8. Aufl. 1857; deutsch von Blumrödcr u. d. T. «Eudämonia^,
Il- menau 1826). Gleichen Beifall fanden sein
"No^e äs ^0llwi^u6" (Par. 1812; 3. Aufl. 1815) und der «1^383.1
8ur 1e d^au 63,118 168 ai't8» (ebd. 1815; 2. Aufl. 1826).
1823 veröffentlichte er: «v6 Ia plii- I080p1ii6 N10I-HI6, 011 ^63 äiMl^Ut^ 8^8t6IH68 3Ur 1k 30161106 ä6 lg. V16» (5. Aufl., Par. 1843),
ein Werk, das den Monthyonschen Preis erhielt und dem Ver- fasser die Französische Akademie eröffnete (1824). Auch in der «^pplioatiou ä6 ia, moi'a.16 a, la poli- ticiu6» (Par. 1825; deutsch von Blumröder,Ilmenau 1827) und der «^0011011116 Politikus, 011 priiioip63 ilo 1a. 3016Q06 ä63 rio1i63363» (Par. 1829) zeigte sich ¶