Drosera
L.
(Sonnentau),
Gattung aus der
Familie der
Droseraceen, ausdauernde, meist drüsig behaarte
Kräuter mit häufig
nur dicht rosettenartig grundständigen, selten auch zerstreut stengelständigen, sitzenden oder gestielten, fast kreisrunden
bis spatelförmigen, mit langen
Drüsenhaaren besetzten, reizbaren Blättern, weißen oder rötlichen
Blüten
in einfachen, ährenartigen
Wickeln auf nacktem
Schaft und vielsamiger
Kapsel. Etwa 100
Arten. Drosera
rotundifolia L., mit kleinen,
kreisrunden Blättern, aufrechten, 15-20
cm hohen Blütenschäften und kleinen, weißen
Blüten, wächst auf
Torfmooren und
sumpfigen
Wiesen in
Nord- und Mitteleuropa, auch in Nordasien und
Nordamerika.
[* 3]
Die
Blätter sind mit purpurroten
Drüsenhaaren besetzt, und an jedem
Haar
[* 4] findet sich ein winziges Tröpfchen
einer klebrigen
Flüssigkeit. Berührt ein
Insekt diese
Blätter, so bleibt es an den
Haaren kleben; das
Blatt
[* 5] schließt sich
zusammen und bleibt geschlossen, bis das
Insekt tot und zerstört ist. Früher war die
Pflanze als Sonnenkraut
(Jungfernblüte)
offizinell. Das
Kraut soll die
Milch gerinnen machen und den
Schafen schädlich sein; das Drüsensekret
soll
Warzen vertilgen. Das
Kraut war auch ein
Bestandteil des früher berühmten
Goldwassers, das als Universalmittel galt, und
diente in
Italien
[* 6] als Zusatz zu
Likören, die unter dem
Namen
Rosoglio
(Ros solis), einem noch jetzt für
Liköre gebräuchlichen
Namen, bekannt waren. Mehrere exotische
Arten geben
Farbstoff, Drosera
gigantea
Lindl., am
Schwanenfluß, eine prachtvolle Purpurfarbe,
welche durch
Ammoniak
schön gelb wird.