Dronte
[* 3]
(Didus L.),
Gattung aus der
Ordnung der
Taubenvögel und der
Familie der Dronten
(Dididae). Die Dronte
(Dodo,
Dudu,
Didus
ineptus L.), die einzige genauer bekannt gewordene Art dieser
Gattung, lebte auf der
Insel
Mauritius und ist nur aus
Schädel-,
Schnabel- und Knochenresten, aus der von holländischen Seefahrern, die am Ende des 16. Jahrh.
Tausende von Dronten
auf jener
Insel gesehen haben wollen, gegebenen
Beschreibung, aus einem
Ölgemälde im
Britischen
Museum und
aus einigen andern Originalabbildungen von
Savary bekannt.
Hiernach war die Dronte
ein unbeholfener
Vogel von schwanähnlichem
Habitus, bedeutender
Größe, mit grauem,
an den
Flügeln gelblichgrauem, zerschlissenem, straußartigem
Gefieder, kräftigen, vierzehigen Scharrfüßen und starkem,
tief gespaltenem
Geier- oder Taubenschnabel. Im J. 1618 fand Bontekoe auf der
Insel
Bourbon
(Mascarenhas) dieselben
Vögel,
[* 4] welche
vor Fettigkeit kaum gehen konnten.
Später gab
Jak. Bontius, welcher seit 1627 längere Zeit zu
Batavia
[* 5] als
Arzt thätig war, eine
Beschreibung und Abbildung des
Vogels.
Seitdem hat man keine
Spur mehr von demselben auf den genannten
Inseln gefunden, und man glaubt daher, daß er durch die dort
landenden Seefahrer und spätere Ansiedler ausgerottet worden sei. Das holländische Schiffsvolk, welches die
Vögel mit Knitteln
in
Menge erschlug, um sie einzusalzen, nannte sie Walgvögel (Walghvogels), d. h. Ekelvögel,
weil das
Fleisch schlecht schmeckte. Die
Franzosen nannten danach den
Vogel Oiseau de nausée (Ekelvogel), woraus durch unrichtige
Schreibart
Didus Nazarenus oder der fingierte
Nazarvogel, welcher nie existiert hat, geworden ist. Eine andre, ebenfalls nicht
mehr vorhandene Art war der
Einsiedler (Dronte
solitarius Strickl.),
von welchem
Carré von der
Insel
Bourbon zwei
Exemplare mit nach
Frankreich nahm, die aber bald starben. Sie konnten nicht fliegen,
hatten die
Größe einer
Gans, waren weiß, an den
Enden der
Flügel und des
Schwanzes schwarz. Ihr
Fleisch war wohlschmeckend.