Titel
Drobisch
,
1)
Moritz
Wilhelm,
Philosoph und
Mathematiker, geb. zu
Leipzig,
[* 2] wo er seit 1820 studierte, habilitierte
sich 1824 an der
Universität daselbst und erhielt 1826 eine außerordentliche, 1842 die ordentliche Professur der
Philosophie,
welche er noch jetzt bekleidet. 1826-68 war er zugleich ordentlicher
Professor der
Mathematik, Drobisch
widmete
sich in philosophischer Hinsicht vorzugsweise der Verbreitung und Fortbildung der von
Herbart eingeschlagenen
Richtung, welcher
er seit 1832 auf der
Leipziger
Universität dauernde Geltung verschaffte.
Hierher gehören seine »Beiträge zur Orientierung über Herbarts System der Philosophie« (Leipz. 1834);
»Neue Darstellung der Logik nach ihren einfachsten Verhältnissen« (das. 1836, 4. Aufl. 1875);
»Grundlehren der Religionsphilosophie« (das. 1840);
»Empirische Psychologie, nach naturwissenschaftlicher Methode« (das. 1842);
»Erste Grundlehren der mathematischen Psychologie« (das. 1850);
seine allgemeinen
Ansichten über die
Philosophie hat
Drobisch
in einem
»Blick auf die philosopischen ^[richtig: philosophischen] Zustände der Gegenwart« betitelten
Aufsatz (»Monatsblätter
zur Ergänzung der Allgemeinen
Zeitung«,
Januar 1845) dargelegt.
Noch sind von seinen philosophischen ¶
mehr
Schriften zu erwähnen: »Über die Stellung Schillers zur Kantschen Ethik« (Leipz. 1859);
»De philosophia scientiae naturali insita« (das. 1864);
»Die moralische Statistik und die menschliche Willensfreiheit« (das. 1867);
»Über die Fortbildung der Philosophie durch Herbart« (das. 1876).
Dem mathematischen Gebiet gehören an: »Philologie und Mathematik als Gegenstände des Gymnasialunterrichts« (Leipz. 1832);
»Grundzüge der Lehre [* 4] von den höhern numerischen Gleichungen« (das. 1834);
»Über die mathematische Bestimmung der musikalischen Intervalle« (das. 1846);
»Über musikalische Tonbestimmung und Temperatur« (das. 1852).
2) Gustav Theodor, Dichter und Schriftsteller, geb. zu Dresden,
[* 5] erhielt seine Bildung in Leipzig, übernahm hier 1847 die
Redaktion der »Zeitung für die elegante Welt« und siedelte 1859 nach seiner Vaterstadt über, wo er bis 1872 Mitredakteur
der »Dresdener Nachrichten«, dann der »Dresdener Presse«
[* 6] bis zu deren Eingehen (1877) war und starb. Die meisten Schriften
Drobisch'
sind populär- humoristischen Inhalts, wie: »Humoresken und Satiren« (Leipz. 1843);
»Kunterbunt; Allerweltsgeschichten« (Dresd. 1862);
»Humoristische Liedertafel« (Leipz. 1863);
»Humoristische Vorlesungen« (Berl. 1864);
»Bunte Glasuren«, Novellen und Gedichte (Dresd. 1865),
etc. Auch schrieb er mehrere Operetten und sehr beliebt gewordene Kinderschriften.
Mit H. Marggraff gab er den »Hausschatz deutscher Humoristik« (Leipz. 1858-60, 2 Bde.) heraus.