Drillbohrer
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s. Bohrer ^[= und Bohrmaschinen (hierzu Tafel "Bohrmaschinen"), Werkzeuge und Maschinen zur Hervorbringu ...] [* 3] und Bohrmaschinen. [* 4]
Drillbohrer
5 Wörter, 42 Zeichen
Drillbohrer,
s. Bohrer ^[= und Bohrmaschinen (hierzu Tafel "Bohrmaschinen"), Werkzeuge und Maschinen zur Hervorbringu ...] [* 3] und Bohrmaschinen. [* 4]
[* 3] Musikerfamilie, bestehend zunächst aus vier Brüdern: Anton, Violinvirtuose (geb. 1783 zu München), [* 6] Max, Violincellvirtuose (geb. 1785 daselbst), Peter und Franz, welche Violine und Viola spielten. Den ersten Unterricht erhielten alle vier von ihrem Vater Kaspar Bohrer, einem trefflichen Kontrabassisten. Anton bildete sich dann unter Winter und Kreutzer im Violinspiel und bei Danzi in der Komposition, Max bei dem Violoncellisten Schwarz in München im Violoncellspiel weiter aus.
Die vier Brüder erregten schon als Knaben durch ihr meisterhaftes Quartettspiel die Aufmerksamkeit aller Kenner und unternahmen 1805 ihre erste Kunstreise nach Wien. [* 7] Nach ihrer Rückkehr starben in München Peter und Franz. Anton und Max unternahmen dann 1806-1808 eine Reise durch Deutschland [* 8] und Polen und traten 1810, nach des Vaters Tod, ihre große Wanderung durch fast ganz Europa [* 9] an, auf der sie die glänzendsten Triumphe feierten. Nach Deutschland 1818 zurückgekehrt, wurden sie in Berlin, [* 10] Anton als Konzertmeister und Max als erster Violoncellist, angestellt, nahmen aber schon 1824 wegen Mißhelligkeiten mit Spontini ihre Entlassung. Sie gingen vorerst nach München zurück, verheirateten sich hier mit den als Klaviervirtuosinnen rühmlichst bekannten zwei Töchtern des Instrumentenmachers Dülken und wandten sich dann nach Paris [* 11] (1827), wo sie als erste Solospieler am Hof [* 12] Karls X. angestellt wurden. Nach der Julirevolution begaben sie sich nach London [* 13] und kehrten von da nach Deutschland zurück. Max wurde 1832 erster Violoncellist und ¶
Konzertmeister an der Hofkapelle zu Stuttgart, [* 15] wo er, nachdem er 1842-43 eine Kunstreise nach Amerika [* 16] gemacht, 1867 starb. Anton wurde 1834 Konzertmeister in der königlichen Kapelle zu Hannover, [* 17] in welcher Stellung er 1852 starb. Beide Brüder haben sowohl auf ihren Reisen als später zur Läuterung des Kunstgeschmacks mit glänzendem Erfolg gewirkt; namentlich war dies der Fall in Paris, wo sie durch den meisterhaften Vortrag Beethovenscher, Mozartscher und Haydnscher Quartette den Sinn für klassische Musik im Publikum weckten. Ihre Kompositionen (Konzerte, Rondos, Phantasien etc.) sind weniger gehaltvoll und tief als dankbar und glänzend. - Antons Tochter Sophie Bohrer, geb. 1828, eine ausgezeichnete Pianistin, ließ sich 1848 in Petersburg [* 18] nieder.
[* 3] und Bohrmaschinen (hierzu Tafel »Bohrmaschinen«),
Werkzeuge [* 19] und Maschinen zur Hervorbringung von Löchern in jedem beliebigen Material, namentlich aber in Metall und Holz, [* 20] die durch Drehung und Druck zur Wirkung gebracht werden. Das eigentliche Werkzeug ist der mit Schneiden versehene Bohrer. Bei den Metallbohrern [* 3] (Fig. 1) treten die Schneiden unter einem Winkel [* 21] (?) zusammen, der entweder kleiner als 180° ist (A und C mit 80-120°, Spitzbohrer) oder gleich 180° (B Zentrumbohrer). Die bei A und B sichtbaren Schneiden a b sind nach einem Winkel von 50-80° zugeschärft und gegen die Wand des Bohrloches zur Vermeidung von Reibung [* 22] um den sogen. Anstellungswinkel i geneigt. Der von beiden Seiten ab u. ac her angeschliffene Bohrer C hat die Eigentümlichkeit, nach beiden Drehrichtungen Spänchen abzunehmen, und heißt daher zweischneidiger Bohrer. Er dient vorteilhaft nur zum Bohren kleiner Löcher. Bei den gewöhnlichen Holzbohrern [* 3] (Fig. 2) ist die Lage der Schneiden so gewählt, daß bei der Drehung des Bohrers nur eine Schneide zum Angriff gelangt, weshalb auch die Zentrumbohrer in der Regel nur eine Schneide (Schaufel ab) nebst einem Vorschneidezahn c besitzen. Damit die Schneide stets zwischen die Fasern greift, läuft sie beim Bohren in der Längenrichtung des Holzes fast oder ganz parallel mit der Achse des Bohrers, während sie beim Querbohren fast rechtwinkelig dazu steht. Bei der ersten Gattung liegt übrigens der Anfang der Schneide oft in der Achse, weshalb man nach [* 3] Fig. 2 unterscheidet: AA Parallelbohrer, B Spitzbohrer, C Zentrumbohrer.
Die Parallelbohrer und Spitzbohrer heißen auch wohl Hohlbohrer, weil sie zur Aufnahme der Späne rinnenförmig hohl sind. Von besonders guter Wirkung sowohl auf Metall als auf Holz sind die gewundenen Bohrer, auch Schrauben- oder Spiralbohrer genannt, wie sie in [* 3] Fig. 3 dargestellt sind. A (Schneckenbohrer), B und C dienen für Holz, D für Metall. Sie haben den Vorteil, daß sie die Späne an den windschiefen Flächen aus dem Loch schaffen und eine äußerst sichere Führung in dem Loch besitzen.
Die zu bohrenden Löcher werden durch das Ankörnen vorgezeichnet, indem man mit einer kegelförmigen stählernen Spitze (Körner) eine kleine Vertiefung an der Stelle einschlägt, wo die Spitze des Bohrers angreifen soll. Um das Anhängen der Späne an den Bohrer und zu starke Erhitzung desselben zu vermeiden, befeuchtet man das Arbeitsstück mit Wasser oder mit schwacher Seifenlösung, besser mit Öl, Messing nur mit Öl, Kupfer, [* 23] Gold [* 24] und Silber auch mit Milch, federharten Stahl am besten mit Terpentinöl oder Erdöl; [* 25] Gußeisen und Bronze [* 26] werden trocken gebohrt, Blei [* 27] bohrt man trocken oder mit Wasser mit Holzbohrern. Der Bohrer wird fast immer in ein Bohrgerät gesteckt, welches man auf verschiedene Weise in Bewegung setzt. Die Rollenbohrer [* 3] (Fig. 4, A, B, C) mit sehr kleinem Bohrer besitzen eine Rolle a, um welche man ¶
[* 4] Fig. 1, 2, 3. Selbstthätige Metallbohrmaschine.
[* 4] Fig. 4. Radialbohrmaschine.
[* 4] Fig. 5. Handbohrmaschine.
[* 4] Fig. 6. Wandbohrmaschine.
Zum Artikel »Bohrer und Bohrmaschinen«. ¶
die Saite oder Schnur des Drill- oder Fiedelbogens C schlingt, bei dessen Bewegung der Bohrer rotiert, während man ihn mittels der Spitze c gegen das Arbeitsstück drückt. Zur Aufnahme größerer Bohrer b wird ein Kopfstück e (B) angebracht. Sehr bequem ist der Drill- oder Druckbohrer [* 29] (Fig. 5, A, B), welcher aus einer im glühenden Zustand schraubenartig gedrehten Stahlstange a oder aus ebenso gedrehtem sogen. Triebstahl vom Querschnitt d besteht, auf deren steilen Schraubengängen ab eine Mutter m auf und ab bewegt werden kann.
Das eine Ende e der Schraube trägt in einer Hülse [* 30] den Bohrer, während das andre Ende bei s in der Art in einem zur Ausübung eines Druckes geeigneten Knopf K steckt, daß die Schraube beim Auf- und Niederschieben der Mutter abwechselnd nach beiden Richtungen rotiert, während die Schraube durch die Stifte r r am Herausfallen verhindert wird. Dieses höchst bequeme Bohrgerät ist oft so konstruiert, daß der Bohrer sich kontinuierlich nach einer Richtung dreht. Die größern Bohrer werden durch Brustleier, Eckenbohrer, Bohrmaschinen und Bohrkurbeln zur Wirkung gebracht, wie sie in [* 29] Fig. 6 gezeichnet sind.
Die Brustleier, Bohrwinde, Draufbohrer A, B besteht aus einem C-förmigen Holz- oder Eisenstück, welches bei b den Bohrer und oben einen breiten Knopf oder eine Eisenplatte aufnimmt, mit welcher der Arbeiter das Werkzeug gegen die Brust stützt, um dadurch während des Umdrehens einen gehörigen Druck ausüben zu können. Die Befestigung des Bohrers erfolgt entweder durch einfaches Einstecken vermittelst einer Angel und Festhalten mittels einer Druckschraube (A) oder einer Feder, die in eine Kerbe des Bohrers fällt und durch einen Knopf zurückgedrückt wird (D), oder vermittelst der Holzfedern mit den Nasen (E) oder der Schraube (F). Der Eckenbohrer [* 29] (Fig. 6, C) ist eine Abart der Brustleier, bei welcher der Bohrer in dem Kopf b vermittelst der Handkurbel h, der Zahnräder d e und der Bohrspindel h gedreht wird, so daß es damit möglich wird, auch an solchen Stellen zu bohren, wo für die Bewegung der Brustleier kein Raum ist. Die Bohrkurbel wird bei stärkern Arbeitsstücken und deshalb in einem Gestell (Bohrmaschine, [* 29] Fig. 7) gebraucht, in welchem sie durch eine Druckschraube niedergedrückt wird. Diese Vorrichtungen sind verschieden konstruiert, und man unterscheidet Wand-, Säulen- und tragbare Bohrmaschinen. Die Ratsche (Bohrratsche, Bohrknarre) besitzt einen Cylinder a, mit dem Sperrrad b in der von c gebildeten Gabel [* 29] (Fig. 8) lose sitzend.
Wenn man nun den Handgriff hin und her bewegt, so dreht sich der Bohrer d doch nur in einer Richtung, weil ein in der Gabel befindlicher Sperrkegel e bei der Rückwärtsbewegung über die Zähne [* 31] des Sperrrades hinweggleitet, bei der Vorwärtsbewegung aber eingreift und dadurch den Cylinder und den Bohrer dreht. Die Spitze der Schraube f stützt sich beim Gebrauch gegen einen festen Gegenstand, und man dreht die Schraube nach Maßgabe des Eindringens des Bohrers, damit derselbe stets unter starkem Druck arbeitet. Auf der Drehbank [* 32] benutzt man Bohrer, indem man sie an der Drehbankspindel einspannt und die Arbeit innen in gerader Richtung allmählich nähert, oder so, daß die Arbeit mit der Spindel umläuft, während der Bohrer nur in der Richtung seiner Achse vorgeschoben wird. Eine solche Vorrichtung macht den Übergang zu den eigentlichen Bohrmaschinen, von welchen man Loch-, Kanonen- und Cylinderbohrmaschinen zu unterscheiden hat.
Bei den Lochbohrmaschinen steht der Bohrer gewöhnlich senkrecht und wird mit der Spindel, in der er steckt, durch Räderwerk oder Treibriemen gedreht, zugleich aber mittels eines Mechanismus auf die von einem Tisch getragene oder in einen Schraubstock [* 33] eingespannte Arbeit herabgedrückt; bisweilen wird die letztere aber auch mit dem Bohrtisch allmählich gehoben. Die Figuren 1, 2 und 3 der Tafel stellen eine größere, vollkommen selbstthätige Metallbohrmaschine dar.
Bei derselben wird die Bohrspindel a von einer mittels der Stufenscheibe [* 34] S bewegten horizontalen Welle nicht direkt gedreht, sondern ist mit einem Stifte derartig in eine Nute der durch die konischen Zahnräder 5 und 6 angetriebenen, bei d d gelagerten Hülse b gesteckt, daß sie wohl die Drehbewegung derselben mitmacht, jedoch in der Längsrichtung ganz unabhängig von dieser verschoben werden kann. Die Verschiebung wird durch folgenden Mechanismus hervorgebracht (in [* 29] Fig. 3 im vergrößerten Maßstab [* 35] dargestellt). Das dünne obere Ende ¶