Driesen
,
Stadt im preuß. Regierungsbezirk Frankfurt, [* 2] Kreis [* 3] Friedeberg, auf einer Insel der Netze, an der Eisenbahn Berlin-Königsberg-Eydtkuhnen, ist Sitz eines Amtsgerichts, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein Waisenstift, eine Dampfmühle, 4 Dampfsägemühlen, Fabrikation von Böttcherwaren, Holzhandel, Schiffahrt und (1880) 4821 Einw. -
Driesen
war ursprünglich eine
Burg und ist der älteste
Ort in der
Neumark. Die
Burg, von der nur noch schwache
Spuren übrig sind, war vielfach ein Zankapfel zwischen den
Pommern,
[* 4]
Polen, Brandenburgern und dem
Deutschen
Ritterorden. Von 1265 bis 1317 war
Driesen
abwechselnd bei
Brandenburg
[* 5] und
Polen; 1317 verkaufte
Markgraf
Waldemar von
Brandenburg
Burg und Stadt an die
Ritter
v. d.
Osten,
aus deren
Händen Driesen
1407 an den
Deutschen
Ritterorden überging, der es wiederum 1455 an
Brandenburg abtrat.
Kurfürst
Joachim
Friedrich legte 1603 hier eine
Festung
[* 6] an, die 1639 durch
Verrat in den
Besitz der
Schweden
[* 7] gelangte, im Siebenjährigen
Krieg 1758 von den
Russen besetzt und nach Beendigung dieses
Kriegs von
Friedrich d. Gr. geschleift wurde. In Driesen
eröffnete
Hencke 1845 mit der Auffindung der
Asträa die großartigen Planetoidenentdeckungen der Neuzeit.