Dreyschock,
Alexander, Klavierspieler und Komponist, geb. 15. Okt. 1818 zu Zack in Böhmen, spielte schon mit acht Jahren öffentlich in Konzerten, genoß dann den Unterricht Tomascheks in Prag und trat 1838 seine Kunstreisen an. Sie führten ihn zunächst nach Norddeutschland, 1840 nach Rußland, von hier 1842 nach Brüssel, Paris und London, endlich (1846) nach Holland und Österreich, wo er überall den größten Beifall erntete. Im J. 1858 unternahm er eine neue Künstlerfahrt nach Weimar und Kassel, um Liszt und Spohr zu besuchen. Die letzten Jahre seiner Künstlerlaufbahn verbrachte er in Petersburg, wo er von 1863 an die Stelle eines Direktors des kaiserlichen Konservatoriums bekleidete, bis seine angegriffene Gesundheit ihn zwang, ein milderes Klima aufzusuchen. Er starb 1. April 1869 in Venedig. Dreyschock war einer der besten und bevorzugtesten Jünger der Prager Schule des Meisters Tomaschek und zählte neben Liszt zu den anerkanntesten und bedeutendsten Virtuosen auf dem Klavier. Staunenerregend war namentlich seine Fertigkeit in der linken Hand sowie in Oktaven, Sexten- und Terzenpassagen. Seine zahlreichen Kompositionen gehören der bessern Salonrichtung an; besonders beliebt sind seine Rhapsodien und die Variationen über das Thema »Gode save the king«. - Sein Bruder Raimund, geb. 20. Aug. 1824, bildete sich unter Pixis in Prag zum Violinspieler aus, machte in Gesellschaft seines Bruders mehrere erfolgreiche Kunstreisen und ward 1850 Konzertmeister und Lehrer des Violinspiels am Konservatorium zu Leipzig,
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wo er 6. Febr. 1869 starb. - Die Gattin desselben, Elisabeth Dreyschock, geb. 1832 zu Köln, einst eine vorzügliche Konzertsängerin, wirkt seit Anfang der 70er Jahre in Berlin als Gesanglehrerin. - Beider Sohn, Felix Dreyschock, geb. 27. Dez. 1860 zu Leipzig, hat sich als Klavierspieler und Komponist bereits einen guten Namen gemacht.