Dreyschock
,
Alexander, Klavierspieler und Komponist, geb. zu Zack in Böhmen, [* 3] spielte schon mit acht Jahren öffentlich in Konzerten, genoß dann den Unterricht Tomascheks in Prag [* 4] und trat 1838 seine Kunstreisen an. Sie führten ihn zunächst nach Norddeutschland, 1840 nach Rußland, von hier 1842 nach Brüssel, [* 5] Paris [* 6] und London, [* 7] endlich (1846) nach Holland und Österreich, [* 8] wo er überall den größten Beifall erntete. Im J. 1858 unternahm er eine neue Künstlerfahrt nach Weimar [* 9] und Kassel, [* 10] um Liszt und Spohr zu besuchen.
Die letzten Jahre seiner Künstlerlaufbahn verbrachte er in
Petersburg,
[* 11] wo er von 1863 an die
Stelle eines
Direktors des kaiserlichen
Konservatoriums bekleidete, bis seine angegriffene
Gesundheit ihn zwang, ein milderes
Klima
[* 12] aufzusuchen. Er starb in
Venedig.
[* 13] Dreyschock
war einer der besten und bevorzugtesten
Jünger der
Prager
Schule des
Meisters
Tomaschek und zählte
neben
Liszt zu den anerkanntesten und bedeutendsten
Virtuosen auf dem
Klavier. Staunenerregend war namentlich seine Fertigkeit
in der linken
Hand
[* 14] sowie in
Oktaven,
Sexten- und Terzenpassagen. Seine zahlreichen
Kompositionen gehören der bessern Salonrichtung
an; besonders beliebt sind seine
Rhapsodien und die
Variationen über das
Thema
»Gode save the
king«. -
Sein
Bruder
Raimund, geb. bildete sich unter
Pixis in
Prag zum Violinspieler aus, machte in
Gesellschaft seines
Bruders
mehrere erfolgreiche Kunstreisen und ward 1850
Konzertmeister und
Lehrer des Violinspiels am
Konservatorium zu
Leipzig,
[* 15]
¶
mehr
wo er starb. - Die Gattin desselben, Elisabeth Dreyschock
, geb. 1832 zu Köln,
[* 17] einst eine vorzügliche Konzertsängerin, wirkt
seit Anfang der 70er Jahre in Berlin
[* 18] als Gesanglehrerin. - Beider Sohn, Felix Dreyschock
, geb. zu Leipzig, hat sich als Klavierspieler
und Komponist bereits einen guten Namen gemacht.