Dreux
(spr. dröh), Arrondissementshauptstadt im franz.
Departement
Eure-et-Loir, an der Blaise und der Westbahn, unfern des
Waldes von Dreux
gelegen, hat eine gotische
Kirche (St.-Pierre)
aus verschiedenen
Epochen, ein Stadthaus aus dem 16. Jahrh.,
Ruinen eines alten
Schlosses, auf dessen
Grund 1816 von der
Mutter
Ludwig
Philipps die reich ausgestattete Grabkapelle des
Hauses
Orléans
[* 3] erbaut wurde, welche unter anderm das
Grabmal
Ludwig
Philipps enthält, zählt (1881) 7454 Einw., welche Eisenwaren,
Leder und
Hüte fabrizieren, hat ein
Collège und eine
Bibliothek und ist Sitz eines Handelsgerichts. - Dreux
ist
das
Durocasses (Drocä) der Alten und war eine Stadt der
Karnuten in Gallia Lugdunensis.
In der fränkischen Zeit wurde es königliches Besitztum, dann Hauptort einer
Grafschaft, die
Ludwig VII. 1137 seinem
Bruder
Robert übertrug, und die nach dem Aussterben der männlichen Nachkommen desselben 1378 an den König
verkauft ward. Die
Grafschaft kam sodann an das
Haus
Albret, 1585 an das
Haus
Nemours und fiel erst unter
Ludwig XV. an die
Krone
zurück. Hier
Schlacht zwischen den (siegreichen) Katholiken und den
Hugenotten, in welcher
Prinz
Condé gefangen
genommen wurde. 1593 wurde Dreux
von
Heinrich IV. nach 18tägiger Belagerung erobert. Am blutiges
Gefecht zwischen der deutschen 17. Infanteriedivision und den
Franzosen, welches mit der
Einnahme der Stadt durch die erstere
endete.