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Wettin-341
obelisk), eine Schöpfung der Architekten Schilling und Gräbner, von der Stadtgemeinde errichtet worden. Das Postament (9 iu), welchem eine Spitz- ! säule (10 iu) trägt, ist umgeben von zwei Ge- ' stalten (Gegenwart und Vergangenbeit) in Bronze- z guß von Johannes Schilling. Auf dem Neustädter ' Markt stehen zwei monumentale Fahnenmasten zum i Andenken an den Besuch Kaiser Wilhelms I. 1882, ! vom Bildhauer Egler und Architekten Schubert > auf dein Albertplatze zwei Monu- ^ mentalbrunnen von Nob. Diez, das ruhige und.das bewegte Wasser darstellend, in der Albertstadt das Mausoleum des Grafen von Fabrice (von ^ipsius) mit dem Bronzestandbild desselben (von Job. Schil- ling), eingeweibt. Die Ecke der Bastionsmauer unter dem Velvedere ziert das 189.") lncrher übergeführte Moritzdentmal. Für ein Brun- nendenkmal zu Ehren des verstorbenen Oberbürger- meisters Dr. Stübel (90000 M.) aus den Viitteln des Güntzschen Verschönerungsfonds sind Entwürfe iSept.
1896) ausgeschrieben. Die Ausführung des ^udwig-Nichter-Denkmals ist dem Bildhauer Kirck- eisen in Braunschweig übertragen. Die Errichtung eines Denkmals für König Albert ist geplant. Die reform. Kirche wurde 1894 vollendet; im Bau be- findet sich die Lukaskirche. Das 1894 - 95 vom Stadtbaurat Bräter an der Stübelallee am Großen Garten errichtete.Hauptgebäude für die Ausstellung für Handwerk und Kuustgewerbe (1896) wird als dauerndes Ausstellungsgebäude erhalten werden.
In der Nähe der 1893 eröffnete königl. Botanifcbe Garten. Auf der Brühlfchen Terrasse wurde 1890 -94 nach Plänen des Baurats C. Lipsius die neile Kunstakademie errichtet und mit dieser das neue Kunstausstellungsgebüude verbunden. Gegenüber Der Oberpostdirektion erhebt sich das stattliche Stadtbaus an der Annenstraße, 1893-95 nach Plänen von Vräter ausgeführt. Das Gebäude des Finanzministeriums am Königin-Carola-Platz (Neu- stadt) wurde 1894, die prächtige Dreikönigsschule ^Realgymnasium) am Hospitalplatz 1893 vollendet.
Der neue Personen-Hauptbabnbof sowie die Halte- stelle an der Könneritzstraße werden 1897 eröffnet. Postplatz und Neumarkt sollen durch einen Straßen- durchbruch verbunden werden. Verwaltung. Die Stadt Dresden wird verwaltet von einem Oberbürgermeister (Beutler, seit 1895, 15000 M.), 2 Bürgermeistern (Nake, 11000, und Leupold, 10000 M., lebenslänglich), 30 Stadtrüten i12 besoldet), 1 Stadtschreiber, 13 Assessoren und Re- ferendaren, 72 Stadtverordneten (Vorsteber Geh. Hofrat Ackermann) und einem tönigl.
Polizeipräsi- dium (Präsident Le Maistre) mit 4 Polizeiräten, 1 Polizeihauptmann, 1 Fremdcnpolizeikommissar, 2 Kriminalkommissaren, 15 Inspektoren, 16 Wacht- meistern und 373 Gendarmen. Die Berufsfeuer- wehr bestand Ende 1895 aus einem Branddirektor, Brandmeister, Feldwebel, 16 Ober- und 131 Feuer- wehrleuten und hat 2 Depots in Alt- und 1 in Neustadt, 9 Feuerwachen, 74Feuermelder (davon 14 mit Fernsprechverbindungen), 31 Spritzen und Fabr- zeuge. Die drei städtischen Gasanstalten gaben 1895: 26,60i Mill. cwn Gas ab, darunter 4,725. Mill. cdin zur öffentlichen Beleuchtung und 4,492 Mill. cdni zu technischen Zwecken.
Das städtische Elektricitütswerk wurde 1896 eröffnet. Der Bau eines zweiten Wasser- werks oberhalb Vlasewitz wurde 1893 begonnen. Die Ausdehnung des Rohrnetzes derWasserleitung betrug Ende 1895: 213 km. Die Friedrichstädter Markt- balle (für den Großhandel) und die auf dem Antons- platz sind eröffnet, der Bau einer weitern in Dresden- Neustadt ist geplant. Der Hausbalt für 1895 schließt ab in der Ein- nabme mit 17,2!"2 Mill. M., in Ausgabe mit 18,160 Mill. M. Es wurden aufgewendet für Schulen etwa 3,500, für Armen- und Krankenwesen 2,330 Mill. M., für Straßenreinigung 600000 M., für Straßen- sprengung 145000 M., für Tiefbauten 1050000 M., Gartenanlagen 150000 M., öffentliche Beleuchtung 550000 M., Polizei 900000 M. und für die städti- schen Sammlungen und Denkmäler 25000M.
Das Vermögen betrug Ende 1895: 71,200 Mill. M., dar- unter dieGasanstalten mit 11 und die Wasserwerke mit 10,5.00 Mill. M. Zu den Einnahmen tragen außer den direkten Steuern besonders bei die Eingangsabgaben auf Verzehrungsgegenstände (1,750 Mill. M.), die Überschüsse der Gasanstalten (1,100 Mill. M.) und die Grundstücksertrüge (600000 M.). Es wurden auf- gewendet für Verzinsung und Tilgung von Anleihen 1,733 Mill. M. Die Anleibeschulden betrugen (Ende 1895) 36,600, der Wert des städtischen Grundbesitzes 39 Mill. M. Unter der Verwaltung der Stadt stehen gegen 4l0 Stiftnngen mit einem Vermögen von 26,500 Mill. M. Neben 151436 einkommensteuer- pflichtigen Personen gab es 1895: 5913 steuerfreie mit einem Einkommen' unter 300 M. Über 60000 bis zu 1820000 M. Einkommen hatten 178 physische und 51 jurist.
Personen. Die direkten steuern be- trugen 1895: 28 Proz. der städtischen Einnahmen lnngerecbnet die Geschäftszweige Wasserwerke, Spar- tasse, ^eibamt). Das Gesamteinkommen der Dres- dener nach Abzug von 24,090 Mill. M. Echuldzinsen wurde 1895 zu 277,660 Mill. M. eingeschätzt. Hier- von flössen 36,250 Mill. M. aus Grundbesitz, 61,090 aus Reuten und Zinsen, 119,890 aus Gehalt und 84,320 aus Handel und Gewerbe. Die Technische Hochschule hatte Winter 1896/97: 594Studierendeund 262 Hörer, dieBibliothek29 231 Bünde, 8562 Werke und 84176 Patentschriften.
Verkebrswesen. Der Schiffs- und Floß- vertehr nimmt im ganzen stetig zu, leidet aber zeit- weife unter ungünstigen Wasserständen. 1895 kamen an (gingen ab) 9547 (9548) Personendampfer, 224 (137) Schleppdampfer, 180 (190) Kohlenschiffe, 104 (106) Güterdampfschifse mit 14380 (15206) t, 6662 (4864) beladene Segelschiffe mit 464336 (63667) t; ferner gingen ab 675 unbeladene Segelschiffe, kamen an 30977 i Floftbolz. Insgesamt kamen an 509693 t und gingen ab 78 873 t. Der Gesamtpersonenver- kebr auf fämtlichen Eisenbahnen betrug 1895: 10 965 877 Personen, der Güterverkehr (ohne Transit) 2314925 t. Auf den Straßenbahnen ist zum Teil der elektrische Betrieb eingerichtet. Dresden hat (1895) 19 Postämter erster Klasse mit Telegraphenbetrieb sowie 245 Briefkästen.
Die Zahl der eingegangenen Briefe, Postkarten, Drucksachen und Warenproben betrug 1895: 33024898, Pakete ohne Wertangabe 1896 788, Briefe und Pakete mit Wertangabe 209 574 Stück, Postnachnahmesendungen und Postaufträge 201772 Stück (7482567 M);
auf Postanweisun- gen wurden ausgezahlt 103386551 M., eingezahlt 68642985 M.;
die Zahl der aufgegebenen Briefe, Postkarten u. s. w. 37 711924, der Briefe und Pakete mit Wertangabe 191427, Pakete ohne Wertangabe 2440386 Stück.
Der Telegrammverkehr umfaßte 447 904 Stück im Eingang und 435401 im Aus- gang. Die FernsprechemrWung hatte 1895: 3941 Stadtfernsprechstellen (17331978 Verbindungen).