mehr
gleitender Stifte besitzen. Die Stiften-Dreschmaschinen, welche man hauptsächlich bei kleinern Verhältnissen anwendet, sind stets Lang-Dreschmaschinen, d. h. die Garben werden der Länge nach eingelegt; die Schlagleisten-Dreschmaschinen können dem Lang- und dem Quersystem angehören, d. h. die Einlage der Garben kann der Länge und der Quere nach erfolgen.
Nach dem benutzten Motor unterscheiden sich die Hand-, Göpel- und Dampf-Dreschmaschinen nicht nur durch die Größe ihrer Leistung, sondern auch durch die Zahl der einzelnen Arbeitsverrichtungen. Während die Hand-Dreschmaschinen [* 1] (Fig. 5) nur die Körner von den Ähren trennen, wird von der Göpel-Dreschmaschine [* 1] (Fig. 1) nicht nur das Stroh von den Körnern gesondert, sondern auch die letztern von der Spreu gereinigt, von der Dampf-Dreschmaschine [* 1] (Fig. 2, 3 und 4) das Korn noch besser gereinigt und gesichtet, also marktfertig geliefert, häufig auch noch das Stroh mit Hilfe eines Elevators aufgestapelt. Die Hand-Dreschmaschinen gehören fast immer dem Stiftensystem an, die Göpelmaschinen werden nach beiden Systemen gebaut, die Dampf-Dreschmaschinen haben meist eine Schlagleistentrommel und das Getreide [* 3] wird der Breite [* 4] nach derselben zugeführt.
Hinsichtlich der Preise und Leistungen der verschiedenen Arten ist folgendes zu bemerken: Hand-Dreschmaschinen kosten im Mittel 200 M. und dreschen mit 4 Mann an der Kurbel [* 5] 500-600 kg Garben in der Stunde;
bei den Göpel-Dreschmaschinen ist die Größe und infolgedessen auch Preis und Leistung sehr verschieden;
ersterer schwankt zwischen 200 und 2400 M.;
letztere beträgt pro Pferd [* 6] 300-500 kg Garben pro Stunde;
noch weniger genau sind bestimmte Angaben in dieser Richtung über die Dampf-Dreschmaschinen.
Die Stiften-Dreschmaschinen kosten etwa 2000 M., die Schlagleisten-Dreschmaschinen pro
Meter
Breite der Schlagwelle 2500 M.;
die Leistung beläuft sich auf 400-800 kg Garben pro nominelle Pferdestärke und
Stunde. Die Hauptvorzüge der Dreivierte
lstab
[* 7] gegenüber
der
Handarbeit bestehen in dem reinern Ausdrusche, also in der vollkommenern Gewinnung der
Körner, in größerer
Billigkeit
und in der Möglichkeit, zu jeder Zeit, also auch während der Ernte,
[* 8] sehr viel Getreide ausdreschen
zu können und dadurch die kostspielige
Bergung in Scheunen u. s. w. zu umgehen. -
Vgl. Perels, Handbuch des landwirtschaftlichen Maschinenwesens (2. Aufl., 2 Bde., Jena [* 9] 1880);
Fritz, Handbuch der landwirtschaftlichen Maschinen (Berl. 1880);
Wüst, Landwirtschaftliche Maschinenkunde (2. Aufl., ebd. 1889).