der Streit, welcher 544-553 darüber geführt wurde, ob die von dem vierten ökumenischen Konzil
zu Chalcedon 451 in drei Bestimmungen (Kapiteln) für rechtgläubig erklärten Bischöfe Theodor von Mopsuestia, Theodoret von
Cyrus in Syrien und Ibas von Edessa sich nicht gleichwohl der nestorianischen Ketzerei schuldig gemacht hätten.
eine Episode der monophysitischen Streitigkeiten. Um die durch die Synode von Chalcedon (451) aus
der Kirche ausgeschlossenen Monophysiten (s. d.) wiederzugewinnen, erließ Kaiser Justinian I. 544 ein Edikt, durch welches die
sog. drei Kapitel verdammt wurden, nämlich die Person und Schriften der drei Bischöfe Theodor von Mopsuestia,
Theodoret von Cyrus und Ibas von Edessa. Die Monophysiten wurden dadurch nicht gewonnen, dagegen erhob sich ein neuer Streit
um «die drei Kapitel», d. h. um die Frage, ob diese Schriften der Lehre des Nestorius günstig, also ketzerisch und mit Grund
verdammt seien oder nicht. Die griech. Kirche fügte sich, die abendländische widersprach, der röm.
Bischof Vigilius schwankte; aber die ökumenische Synode zu Konstantinopel von 553 bestätigte das kaiserl. Edikt.