Dreher
,
s. Ländler.
Dreher
318 Wörter, 2'188 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Technologen, praktische Techniker etc — Deutsche
Dreher,
s. Ländler.
Dreher,
Anton, Industrieller, geb. zu Wien, [* 2] erlernte die Brauerei in Simmering, besuchte 1832-36 die größten Brauereien Deutschlands [* 3] und Englands und übernahm 1836 die Brauerei zu Kleinschwechat bei Wien. Er führte hier die englische Methode der Malzbereitung und die Untergärung ein und erzielte in wenigen Jahren einen außerordentlichen Erfolg. Von einer Jahresproduktion von 20,560 Eimern erhob er sich in 25 Jahren auf eine solche von 391,260 Eimern.
Seit 1850 hatte er Maschinenbetrieb eingeführt und dadurch seine
Brauerei zu einer Musteranstalt ersten
Ranges ausgebildet. 1861 erbaute
er eine
Brauerei zu Micholup bei
Saaz in
Böhmen,
[* 4] welche im
Winter Lagerbier, im
Sommer ortsübliche Schankbiere
braute und eine
Produktion von 60,000
Eimern erreichte. Mit dieser
Brauerei
ward ein Kohlenbergwerk verbunden, und auf der
Domäne
Micholup wurden gegen 200 Ztr. feinster
Hopfen
[* 5] gebaut. Im J. 1862 kaufte Dreher
auch die
Brauerei
Steinbruch bei
Pest und baute dieselbe
nach neuen
Grundsätzen um.
Als er starb, umfaßte das Bauareal der
Brauerei in Kleinschwechat
über 6 österreichische
Joch mit 9332 QKlafter gewölbter
Räume; die 31 Malztennen hatten einen Fassungsraum von mehr als 9300
Metzen
und die 13 doppelten
Malzdarren eine Beschüttungsfläche von 366 QKlafter.
Außerdem wurde eine große Mälzerei in dem nahen Freienthurm bei Mannswörth betrieben. Der Betrieb
der
Brauerei erfolgte durch drei
Dampfkessel
[* 6] zu 50, 36 und 30
Pferdekräften, zwei
Dampfmaschinen
[* 7] zu 30 und 14, eine Wasserkraft
zu 16
Pferdekräften und 300
Arbeiter. Die elf Lagerkeller hatten einen Fassungsraum von 328,000
Eimern. Schienenwege verbanden
die
Brauerei mit der Staatseisenbahn. Nach dem
Tode Drehers
übernahm für seinen gebornen Sohn
ein
Direktorium die
Verwaltung. Dasselbe erweiterte namentlich den
Export sehr bedeutend, kaufte
Brauereien in Großschwechat
und
Triest
[* 8] an und dehnte den Betrieb ins Riesenhafte aus. Das Drehersche
Bier hat namentlich durch die Erfolge auf der
Pariser
Weltausstellung einen Weltruf erlangt und den
Geschmack des
Publikums auf die hellen, malzreichen
Biere gelenkt
(vgl.
Bier, S. 921).