Dreber
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Heinrich, Maler, genannt Franz-Dreber, geb. zu Dresden, [* 2] besuchte die dortige Akademie und bildete sich dann unter Ludwig Richter, dessen idealistische Auffassung und zeichnerische Behandlung für seine spätere Entwickelung bestimmend wurden. Als Stipendiat der Dresdener Akademie ging er 1843 nach Rom, [* 3] dessen landschaftliche Umgebung, namentlich die Campagna, das Albaner- und Sabinergebirge, ihn derartig fesselten, daß er mit kurzen Unterbrechungen sein ganzes Leben dort zubrachte. Er starb in Anticoli di Campagna bei Rom.
Von der römischen Natur ausgehend, kultivierte er anfangs die stilistische Landschaft, deren großartige Formen er mehr und mehr mit poetischer Empfindung zu durchdringen suchte. Im Lauf seines Schaffens strebte er auch nach reicherer koloristischer Wirkung, ohne jedoch dem Farbenrealismus allzu große Konzessionen zu machen. Er belebte seine Landschaften gern mit Figuren antiken Charakters. Gegen Ende seiner Thätigkeit suchte er mehr durch die Stimmung zu wirken, weshalb er die früher beobachtete Formenstrenge aufgab. Ein Herbstmorgen im Sabinergebirge und eine Landschaft mit der Jagd der Diana befinden sich in der Berliner [* 4] Nationalgalerie, eine Landschaft mit dem barmherzigen Samariter in der Dresdener Galerie.