Titel
Draper
(spr. drehper), 1)
John
William, Physiolog, Chemiker und Geschichtschreiber, geb. zu St. Helens bei
Liverpool,
[* 2] studierte in
London
[* 3]
Mathematik und
Chemie, dann seit 1833 auf der Pennsylvanian University, wo er 1836 promovierte.
Kurz darauf erhielt er die Professur der
Chemie,
Naturphilosophie und
Physiologie am
Hampden
Sidney
College
in
Virginia; drei Jahre später wurde er zum
Professor der
Physiologie an der
Universität zu
New York ernannt, wo er mit andern
Professoren das University Medical
College gründete, das sich ein bedeutendes Ansehen errungen hat. 1868 legte er seine Professur
nieder und starb in
Hastings bei
New York. Draper
gelang es zuerst,
Lichtbilder des menschlichen
Gesichts
zu nehmen;
er instruierte auch ein Instrument zur Messung der chemischen Wirkung des Lichts und stellte eine Theorie der Ursache der Blutzirkulation auf. Er schrieb: »On the process of Daguerreotype and its application to taking portraits from the life« (1840);
»Memoirs on the chemical action of light« (1843);
»Treatise on the forces, which produce the organization of plants« (1844);
»Textbook of chemistry« (1846);
»Textbook on natural philosophy« (1847, 3. Aufl. 1853);
»Treatise on human physiology« (1856, 2. Aufl. 1860);
»History of the intellectual development of Europe« (1863, 2 Bde.; deutsch von Bartels, 2. Aufl., Leipz. 1871),
ein geistreiches Werk in der Weise des Engländers Buckle;
»Thoughts on the future civil policy of America« (1865; deutsch, das. 1866);
»History of the American civil war« (1869-71, 3 Bde.; deutsch von Bartels, das. 1877, 3 Bde.),
zu welcher ihm der Kriegssekretär Stanton sämtliche offizielle Dokumente zur Benutzung überließ, und »History of the conflict between religion and science« (1875, 16. Aufl. 1882; deutsch als 13. Bd. der »Internationalen Bibliothek«, das. 1875);
»Scientific memoirs: experimental contributions to a knowledge of radiant energy« (1878).
2)
Henry, Naturforscher, Sohn des vorigen, geb. in
Virginia, studierte
Medizin, erregte schon
durch seine Inauguralabhandlung über die
Funktionen der
Milz die
Aufmerksamkeit der amerikanischen wie englischen Fachzeitschriften
und wurde 1861
Professor der
Physiologie und analytischen
Chemie an der
Universität zu
New York. Er begann 1858 mit der Herstellung
eines für astronomische
Photographie bestimmten versilberten Glasteleskops von 40
cm
Durchmesser, wovon
er eine vollständige
Beschreibung in den
»Smithsonian contributions to science« von 1864 mitteilte. Dasselbe galt für das
größte
Teleskop in
Nordamerika,
[* 4] und Draper
erzielte mit demselben die größten bis jetzt angefertigten
Photographien des
Mondes
(1,30 m im
Durchmesser). Ein noch größeres
Teleskop, das er 1870 konstruierte, ist zu
Hastings am
Hudson
aufgestellt. Seit 1861 bekleidete Draper
die Professur der
Naturwissenschaft an der
Universität zu
New York, wo er im
November 1882 starb.