(spr. drehk), Sir Francis, engl. Weltumsegler, geb. 1545 zu
Tavistock in Devonshire als Sohn eines Matrosen. Nachdem er eine Reise nach der Küste von Guinea gemacht, fuhr er mit einem Schiff
nach Westindien, das dort von den Spaniern konfisciert wurde. 1567 erhielt er den Befehl des Schiffs Judith, benahm sich in
dem unglücklichen Gefecht,
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welches Hawkins gegen die Spanier in dem Hafen von Veracruz zu bestehen hatte, mit vieler Tapferkeit und entkam mit seinem Fahrzeuge.
In den J. 1570‒72 unternahm er drei eigene Züge nach Westindien, die so günstig ausfielen, daß er 1576 der Königin
Elisabeth einen Plan vorlegen durfte, durch die Magalhães-Straße in die Südsee zu dringen, um hier die
Spanier anzugreifen, und daß er auch durch die Königin die Mittel erhielt, eine Flotte von fünf Schiffen für diesen Zweck
auszurüsten.
Mit diesen ging er (nach andern 15. Nov. oder Sept.) von Plymouth ab, erreichte die
Magalhães-Straße, am 6. Sept. die Südsee und kam nach mehrfachen Unfällen 20. Nov. im Angesicht der Insel Mocha
im NNW. von Valdivia, vor Chile, an, wo er seine Flotte sammelte. Dann setzte er seinen Kurs nach Norden fort, wobei er jede
Gelegenheit wahrnahm, sich span. Schiffe zu bemächtigen und Landungen zu
machen. Dann folgte er der Küste Nordamerikas bis zu 48° nördl. Br., weil er hoffte, eine Durchfahrt in den Atlantischen
Ocean zu finden.
Getäuscht in seiner Erwartung sah er sich durch die Kälte genötigt, bis 38° zurückzugehen; er nannte die Küste Neualbion.
Am richtete er seinen Lauf nach den Molukken und gelangte 4. Nov. nach Ternate. An der Küste von
Celebes entkam er mit genauer Not dem Schiffbruch, legte bei Java und am Kap der Guten Hoffnung an und ankerte 5. Nov. wieder
in Plymouth. So war zum zweitenmale eine Erdumseglung gelungen. Am kam Elisabeth selbst auf
der Themse nach Deptford, wo D.s Schiff vor Anker lag, schlug ihn zum Ritter und übergab ihm den Befehl über eine Flotte von 23 Schiffen,
mit welcher er auslief und 16. Nov. vor Santiago auf den Inseln des Grünen Vorgebirges so unerwartet
erschien, daß die Stadt sogleich genommen wurde.
Von dort segelte die Expedition nach Westindien, nahm Santo-Domingo, Cartagena, zerstörte die Forts der Spanier in Ostflorida
und traf in Plymouth ein, nachdem sie den Feinden eine auf 600000 Pfd. St. geschätzte
Beute abgenommen. Nachdem er 1587 im Hafen von Cadiz eine Abteilung der berühmten Armada verbrannt hatte,
wurde er 1588 Viceadmiral unter Lord Effingham, dem er die span. Flotte vernichten half. Nachher
erhielt er das Kommando des Geschwaders, welches 1589 Don Antonio auf den Thron von Portugal setzen sollte; allein dies Unternehmen
scheiterte wegen des Mißverständnisses zwischen Drake und dem General der Landtruppen.
Eine neue Expedition D.s gegen die Spanier in Westindien 1594 schlug fehl, und als auch eine Unternehmung gegen Panama mißlang,
verfiel Drake in ein schleichendes Fieber, das sein Leben alten Stils) endete. Drake hat die Kartoffeln zuerst
nach Europa gebracht, weshalb ihm 1853 zu Offenburg in Baden ein Standbild errichtet wurde. Sein Denkmal
in Plymouth wurde enthüllt. –
Vgl. Barrow, Life of Drake (Lond. 1843; 2. Aufl. 1861);
Sir Francis Drake his voyage 1595 (in
den Publikationen der «Hakluyt Society», Bd. 4., ebd. 1850);
The world encompassed by Sir Francis Drake («Hakluyt
Society», Bd. 17, ebd. 1856);
Friedrich, Bildhauer, geb. in Pyrmont als Sohn eines Mechanikers. Nachdem er 4 Jahre als Mechanikergehilfe
in Cassel gearbeitet, kam er durch eine nach dem Leben modellierte
Büste eines Pyrmonter Verwandten Rauchs 1826 nach
Berlin in Rauchs Atelier. Die erste selbständige Schöpfung war eine Madonna mit dem Kinde in Marmor; dann folgten die Gruppe
des sterbenden Kriegers, dem ein Genius den Kranz der Ehren zeigt, eine Winzerin in Marmor (Nationalgalerie zu Berlin).
Daneben hatte sich Drake bereits Anerkennung in Porträtstatuetten seines Lehrers Rauch, Schinkels, Schillers,
Goethes und der beiden Humboldt erworben. Seine Geschicklichkeit für das Porträt bewährte Drake 1836 an dem Standbilde für
Justus Möser auf dem Domplatze zu Osnabrück. Mannigfache kleinere Arbeiten beschäftigten ihn dann neben der Ausführung
der acht sitzenden Kolossalfiguren der preuß. Provinzen im Weißen Saale des Schlosses zu Berlin, welche
er 1844 vollendete.
Dieser Aufgabe folgten zwei Kolossalstatuen des Königs Friedrich Wilhelm Ⅲ. in Marmor. Die eine, 1845 vollendet, für Stettin,
die andere (1850) für den Berliner Tiergarten gefertigt. Um das runde Fußgestell der letztern Statue schlingt sich ein Relief,
welches vielerlei Gestalten in heiterm Genuß des Lebens in der freien Natur zur Anschauung bringt. Dieser
trefflichen Arbeit, zugleich der beliebtesten des Meisters, folgte der Krieger, dem die Victoria den Kranz reicht, eine der acht
Gruppen auf der Schloßbrücke zu Berlin.
Weiter schuf Drake an Kolossalwerken die Büste des Naturforschers Oken und die Statue des Kurfürsten Johann
Friedrich (1858) für Jena, die Marmorstatue des Fürsten Malte Putbus (1859) für Rügen, die Reiterstatue des Königs Friedrich
Wilhelm Ⅲ. für Köln (1864), die Statue Melanchthons für Wittenberg (1866), die Reiterstatue Kaiser Wilhelms Ⅰ. für die
Kölner Rheinbrücke (1867), die Bronzestatue Schinkels vor der Bauakademie zu Berlin (1869). Die Vorhalle
des Museums in Berlin erhielt 1864 noch von seiner Hand die gelungene Marmorstatue seines Lehrers Rauch.
Auch die 9 m hohe Victoria aus der 1873 enthüllten Siegessäule in Berlin und das Denkmal für die im Kriege 1870 und 1871 Gefallenen
der Stadt Aachen (1872) sind sein Werk; endlich ist noch zu nennen sein Humboldt-Monument in Philadelphia
und fünf
[* ]
Figuren zum Grabmal der Herzogin Elisabeth von Nassau in Wiesbaden. Von seinen Porträtbüsten sind die von Bismarck
und Moltke, von Ranke und Raumer (Berliner Nationalgalerie) hervorzuheben. war Mitglied und Senator der Akademie zu Berlin sowie
derer von Petersburg, Antwerpen, Rom und des Institut de France, und starb in Berlin.
(spr. drehk), Samuel Gardner, amerik. Schriftsteller, geb. zu Pittsburg, gründete 1828 die erste antiquarische
Buchhandlung auf amerik. Boden, sammelte besonders Bücher zur ältern amerik. Geschichte, gründete 1847 die New England Historic
Genealogical Society und machte sich durch Neuausgaben histor. Werke und eigene Forschungen höchst verdient.
Er starb Drake schrieb: «Biography and history of the Indians of North America» (Bost. 1832 u. ö.),
«Old Indian Chronicles»
(1836),
«Indian captivities or life in the wigwam» (1839),
«Tragedies of the wilderness» (1841),
«Life of
Black Hank» (1855),
«Life of Tekennseh» (1855),
«History and antiquities of Boston» (1855),
«A brief memoir of Sir Walter Raleigh»
(1862),
«The witchcraft delusion in New England» (3 Bde.,
1866),
«Annals of witchcraft in New England, Albany» (1869),
«A
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particular history of the five years, French and Indian war" (1870) u. a. m.