Drahtgeflechte,
fortifikatorisches Hindernismittel, besonders geeignet, größere Terrainstrecken rasch abzusperren. Sie werden entweder als Drahtzäune, gleich Palissaden, oder als wagerechte Drahtnetze, ähnlich Verhauen, angewendet. Die erste Verwendung erhielten die Drahtgeflechte 1864 durch die Dänen, welche die Sturmfreiheit ihrer Befestigungen durch einen einfachen Zaun aus starken, in etwa 3-4 m Abstand eingerammten und mit dickem Eisendraht auf ca. 10 cm Abstand verbundenen Pfählen verstärkten. Praktischer sind die zuerst von dem preußischen Ingenieur Major Schumann 1868 angegebenen Drahtgeflechte. Dieselben bestehen in 6-10 Reihen quadratisch bei 1 m Abstand eingetriebener, 75 cm hoher Pfähle, welche nach allen Richtungen untereinander mit Draht verbunden sind, der nicht zu straff gespannt sein darf, weil sonst Säbel und Beil ihn leicht durchhauen würden. Drahtgeflechte leiden durch Artilleriefeuer wenig, sind also überall leicht anzubringen.