Dragoner
(franz., wohl von dragon, »Drache«, als ihrem ehemaligen Feldzeichen), ursprünglich berittenes Fußvolk, welches sich der Pferde zum schnellern Fortkommen bediente, aber zu Fuße focht, weshalb es auch besonders geübt wurde, schnell abzusitzen, die Pferde zu koppeln und sich in Schlachtordnung aufzustellen. Zuerst bei der piemontesischen Okkupation durch Marschall Brissac 1550-60 genannt, mehrte sich ihre Verwendung Ende des 16. Jahrh. in Frankreich. Zur Zeit Gustav Adolfs von Schweden wurden sie in ihrer Rüstung und Bewaffnung erleichtert und bald überall ausschließlich als Reiter verwendet. In Frankreich erfolgte die taktische Trennung der Dragoner vom Fußvolk 1668, während Montecuccoli 1736 noch sagte, die kaiserlichen Dragoner seien nichts andres als Fußvolk; dagegen gab ihnen der Große Kurfürst die richtige Mittelstellung zwischen Fußvolk und schwerer Reiterei. Das vom Kaiser Nikolaus 1825 wieder für die Bestimmung als berittene Infanterie errichtete russische Dragonerkorps bewährte sich nicht und wurde nach dem orientalischen Krieg 1855 aufgelöst. 1882 wurden indes die Ulanen- und Husarenregimenter der 14 Kavalleriedivisionen in Dragoner umgewandelt. Deutschland hat 28, Österreich 14, England 10, Frankreich 26, Rußland 48 Regimenter Dragoner. Die Dragoner sind überall mit Kavalleriesäbel und Karabiner, in Rußland aber mit Bajonettgewehren bewaffnet. Jetzt zählt man die Dragoner zur leichten Kavallerie. Vgl. Reiterei.