Drôme
(spr. drohm),
Fluß im südöstlichen
Frankreich, entspringt östlich von Valdrôme
an der
Grenze des
Departements
Oberalpen, fließt erst in nördlicher (an Die vorüber), dann in südlicher und wieder in nordwestlicher
Richtung,
schließlich mit breitem, steinigem Inundationsbett und mündet nach einem reißenden
Laufe von 120 km bei Livron in den
Rhône.
Das nach dem Fluß benannte Departement besteht aus Teilen der niedern Dauphiné: Viennois, Les Baronies, Valentinois, Diois und Tricastin, grenzt im N. und NO. an das Departement Isère, im O. an das Departement Oberalpen, im S. an die Departements Niederalpen und Vaucluse, im W., durch den Rhône, an Ardèche und umfaßt 6522 qkm (118,4 QM.). Das Land ist besonders im O. durch die äußersten Ausläufer der Alpen [* 2] (mit Gipfeln bis zu 1800 m) gebirgig und, ausgenommen im Rhônethal, wenig fruchtbar.
Außer dem
Rhône wird es noch bewässert durch die
Flüsse
[* 3] Drôme
, untere
Isère, Ouvèze, Galaure, Roubion,
obere Aygues und zahlreiche kleinere, die, in tiefe, felsige
Betten eingeschlossen, das Land nicht befruchten können. Das
Departement zählte 1881: 313,763 (1861: 326,684) Einw. Am
Rhône herrscht schon Mediterranklima; hier gedeiht der
Mandel- und
Ölbaum, obwohl sie gelegentlich noch erfrieren (wie 1829 im ganzen Gebiet von
Nyons, das bis dahin Olivenbau
als Hauptkultur betrieben hatte), der
Nußbaum, dessen
Früchte
Öl liefern, und der
Maulbeerbaum, der die
Seidenzucht möglich
macht.
Auch war der Weinbau vor dem Auftreten der Phylloxera sehr wichtig; berühmt waren besonders der rote Eremitagewein (Gemeinde Tain) und der Weißwein Clairette de Die. Andre Hauptprodukte des Landbaues sind: Getreide [* 4] (vornehmlich Weizen), Kartoffeln, Ölgewächse, Melonen und Trüffeln;
letztere werden durch Anpflanzung von Trüffeleichen in immer größerer Menge geerntet. Im ganzen kommen vom Areal 157,312 Hektar auf Getreide, 38,922 auf Küchen- und Industriegewächse, 34,533 auf künstliche, 18,659 auf natürliche Wiesen, 119,857 auf Weiden, 10,064 (ehemals 30,000) auf Weinland, 174,712 auf Wald und 42,097 auf Brachland.
Ansehnlich ist die Zucht der Esel und Maulesel, der Schafe, [* 5] Ziegen und Schweine, [* 6] des Geflügels und der Bienen, weniger des Rindviehs und der Pferde. [* 7] Von Mineralien [* 8] findet man Kohlen, Bausteine, Zement, Töpferthon etc. Die Industrie hat ihre Hauptsitze zu Dieulefit, Crest und Romans und erstreckt sich besonders auf Seiden- und Wollmanufaktur; außerdem werden Eisenindustrie, starke Töpferei, Papier-, Leder- und Teigwarenfabrikation, Strumpfwirkerei und Glasfabrikation [* 9] betrieben. Der Handel mit Wolle, Seide, [* 10] Oliven- und Nußöl, Vieh, Bau- und Brennholz etc. ist lebhaft. Eingeteilt ist das Departement in vier Arrondissements (Valence, Die, Montélimar und Nyons). Hauptstadt ist Valence.