Doucha
,
Franz, tschech. Schriftsteller, geb. zu
Prag,
[* 2] studierte daselbst
Philosophie und
Theologie, daneben
Geschichte und Litteratur, empfing 1834 die
Priesterweihe und ward
Kaplan im Dorf Petrowitz-Objenitz. Aus
Gesundheitsrücksichten mußte er indessen nach einigen
Jahren seinem Predigerberuf entsagen und wandte sich nun ganz der
Litteratur zu. Seit 1848 hat er seinen
Wohnsitz wieder in
Prag. Doucha
hat sich in lyrischen, epischen und humoristischen Gedichten
versucht; sein Hauptverdienst um die
tschechische Litteratur besteht aber in seinen kunstgerechten Übersetzungen
fremder Dichter. Doucha
lieferte Übersetzungen aus 14 europäischen
Sprachen; an der
Spitze derselben stehen seine Nachdichtungen
Shakespeares (neun
Dramen), mit denen
er den englischen Dichter auf der tschechischen
Bühne einbürgerte. Doucha
kultivierte mit
Erfolg auch die formelle Seite der tschechischen
Poesie, indem er die
tschechische Sprache durch die mannigfachsten
und schwierigsten Rhythmen, an denen besonders die romanischen poetischen Kunstwerke so reich sind, strenge
Schule passieren
ließ. Außerdem hat Doucha
eine große Anzahl beliebter
Jugendschriften, eine tschechische Bearbeitung des
Thomas a Kempis und
andre
Erbauungsbücher veröffentlicht.