Doucet
(spr. duhssä), Charles Camille, franz. Dramatiker, geb. zu Paris, [* 2] widmete sich nach vollendetem Rechtsstudium der Bühnendichtung und ward 1853 zum Direktor der Administration sämtlicher Bühnen Frankreichs, 1863 zum Direktor der Theater [* 3] im Ministerium des kaiserlichen Hauses ernannt. Zwei Jahre später wurde er in die Akademie gewählt und erhielt 1876 die Stelle des ständigen Sekretärs derselben, wozu ihn seine diplomatische Glätte und große persönliche Beliebtheit besonders befähigten.
Von seinen Lustspielen sind die bekanntesten: »Un jeune homme« (1841); »L'avocat de sa cause« (1842); »La chasse aux fripons« (1846) und das Stück »Le [* 4] fruit défendu« (1857, deutsch 1861),
das neben dem Drama »La considération« (1860) wohl als seine gelungenste Produktion bezeichnet werden kann. Noch sind zwei von der Akademie gekrönte lyrische Szenen: »Velasquez« (1847) und »La barque d'Antonie« (1849),
zu erwähnen. Doucet
ist seit 1867
Kommandeur der
Ehrenlegion und versah viele Jahre am
»Moniteur
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parisien« das Amt des dramatischen Kritikers. Seine »Comédies en vers« erschienen 1855, seine »Œuvres complètes« 1875 in 2 Bänden.