Dou
(spr. do-u), Douw
oder Dow,
Gerard, holländ. Genremaler, geb. zu
Leiden,
[* 3] gest. Febr. 1675, Sohn eines
Glasmalers, erhielt seine künstlerische
Bildung bei seinem
Vater, zuletzt unter Rembrandts Leitung. Er wandte sich in selbständiger
Entwicklung einer sorgfältigen, am einzelnen haftenden Betrachtungsweise der Dinge zu, deren Reiz
in der bestimmten Wiedergabe der Natur liegt. Dieses
Verfahren wußte er durch harmonische Behandlung und vollendete Durchbildung
des Helldunkels zu unterstützen.
Die von ihm gewählten Vorwürfe gehören fast ausschließlich dem Kreise [* 4] des kleinbürgerlichen Lebens an. Er schildert das stille Glück der Häuslichkeit, des alltäglichen Verkehrs und friedlichen Gewohnheitslebens, das er mit allen den mannigfaltigen Nebendingen ausstattet, die dessen Behagen und Zierde bilden. D.s Bilder, die in kleinen, den Gegenständen angemessenen Maßverhältnissen gehalten sind, wurden bereits zur Zeit des Meisters hoch bezahlt. D.s Werke, besonders seine Selbstbildnisse, sind fast in allen Galerien zu finden. Er hinterließ treffliche Schüler, wie Metsu, Schalken, F. van Mieris.