Dorfpoesie
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höfische, nach Lachmann Bezeichnung derjenigen deutschen Lyrik des Mittelalters, deren Verfasser zwar wie auch die Hörer dem höfischen Stand angehörten, die ihren Inhalt aber aus dem Leben der Bauern schöpfte und sich auch äußerlich von dem Zwang der höfischen Formen lossagte. Ihren Ursprung und Hauptsitz hatte diese Richtung, die in der zweiten Hälfte des 13. Jahrh. aus Reaktion gegen die konventionelle rein höfische Lyrik hervorging, am Wiener Hof; [* 2] als ihr Erfinder gilt Neidhart von Reuenthal.
Vgl. Deutsche Litteratur, [* 3] S. 737, und Minnesänger.