Dorer
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Robert, Bildhauer, geb. zu Baden in Aargau, kam 1844 auf die Akademie in München, wo er Schüler von Schwanthaler wurde, ging zwei Jahre später nach Dresden und bildete sich unter Rietschel und Hähnel weiter aus. Nachdem er schon bei des erstern Goethe-Schiller-Denkmal für Weimar thätig gewesen war und selbständig einen sterbenden Krieger geschaffen hatte, ging er nach Rietschels Tod (1861) nach Italien, studierte in Rom eine Zeitlang die Antike und nahm in Dresden seinen Wohnsitz.
Bei verschiedenen Konkurrenzen für Denkmäler seines Vaterlands erhielt er den zweiten Preis, den ersten für das später von ihm ausgeführte treffliche Nationaldenkmal in Genf, das die Vereinigung der Republik Genf mit der Schweiz in zwei weiblichen Gestalten, Geneva als Stadt mit einer Mauerkrone und Helvetia, die einander umschlungen halten, darstellt (1871, Bronze). 1872 siedelte er nach Bern über, schuf hier zunächst acht Statuen für das neue Kasino der Stadt und erhielt bei der Konkurrenz für das (nachher von Kietz ausgeführte) ¶
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Uhland-Denkmal in Tübingen einen Preis. Sehr geistvoll ist sein neuerdings aufgestellter Entwurf zu einem Nationaldenkmal als Brunnen vor dem Bundesrathaus in Bern.