1) Dorf im preuß. Regierungsbezirk
Merseburg,
[* 2]
Kreis
[* 3]
Eckartsberga, unweit der
Unstrut, mit (1880) 951 Einw.
Dabei
Kloster Donndorf
, mit 120 Einw., früher
Cistercienser-Nonnenkloster, das, 1250 gestiftet, um 1562 von den
Brüdern
Christian
Heinrich und
Georg v.
Werthern in eine Erziehungsanstalt umgewandelt wurde. Es ist ein
Progymnasium mit Alumnat, dessen
jedesmaliger
Administrator der
Senior der Werthernschen
Familie ist. -
2) Dorf im bayr. Regierungsbezirk
Oberfranken, Bezirksamt
Baireuth,
[* 4] 5 km westlich von
Baireuth, mit der Privatirrenanstalt St.
Gilgenberg und 450 Einw. Dabei das
Schloß
Fantasie mit prachtvollem
Park (s.
Baireuth).
Adolf, Bildhauer, geb. 1835 zu
Weimar,
[* 5] wollte sich anfangs dem Lehrberuf widmen, wurde aber durch
Preller,
welcher seine Begabung für die
Plastik erkannte, an
Rietschel in
Dresden
[* 6] empfohlen und arbeitete von 1853 bis 1861 in dessen
Atelier. Nach dem
Tod
Rietschels, dessen Lieblingsschüler er war, erhielt er im
Verein mit
Kietz den Auftrag,
das
Wormser Lutherdenkmal zu vollenden. Seine charaktervollen Porträtstatuen
Friedrichs des
Weisen,
Reuchlins,
Savonarolas und
des
Peter
Waldus und die warm empfundene Idealgestalt der trauernden Magdeburgia gehören zu den gelungensten
Partien jenes
Denkmals. Donndorf
wurde infolge dieser
Arbeiten
Ehrenmitglied der
Kunstakademie in
Dresden. Zu seinen frühsten
Schöpfungen gehören zwei Standbilder für die
Wartburg:
Margarete, die verstoßene Gemahlin
Albrechts des
Bärtigen, und Jutta,
Landgräfin von
Thüringen,
Arbeiten, für welche er auf der allgemeinen deutschen und historischen
Kunstausstellung zu
Köln
[* 7] im J. 1861 die kleine goldene
Medaille erhielt.
Nach den
Skulpturen zum Lutherdenkmal führte Donndorf
das Denkmal des
Großherzogs
Karl
August von
Weimar aus.
Außer zahlreichen
Büsten, die in trefflicher Durchbildung den vollen
Eindruck des
Lebens, der individuellen
Wahrheit machen,
schuf er alsdann eine prächtige Statuette:
Goethe in
Italien,
[* 8] das Corneliusdenkmal für
Düsseldorf,
[* 9] das Grabdenkmal für
Robert
Schumann in
Bonn,
[* 10] das Bachdenkmal für
Eisenach,
[* 11] das Burschenschaftsdenkmal in
Jena
[* 12] und das Goethedenkmal
in
Karlsbad. Im J. 1877 wurde er als
Professor der
Bildhauerkunst
[* 13] an die
Kunstschule in
Stuttgart
[* 14] berufen.